ARTIKEL von Benjamin Haerdle
Nicole Gohlke, Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für Bildung und Wissenschaft der Linken, über die soziale Lage von Studierenden, Alternativen zur Exzellenzstrategie, die stärkere Einbindung des Bundes in die Hochschulfinanzierung und Wissenschaftsskepsis als Alarmzeichen in einer Demokratie
Die Welt steht Kopf. Das belastet auch den Wissenschaftssektor. Vor welche Herausforderungen dies die Verantwortlichen in Politik und Wissenschaft stellt und um welche Lösungen beide Seiten ringen müssen – dazu ein Interview mit dem Grünenpolitiker Kai Gehring. Interview: Benjamin Haerdle
Seit zwei Jahren ist die Schweiz nicht mehr Teil des EU- Forschungsprogramms Horizont Europa. Die Schweizer Regierung kompensiert die finanziellen Einbußen. Die Folgen des Ausschlusses sind für Forschung und Wirtschaft dennoch gravierend.
Bei der Bewertung wissenschaftlicher Leistungen herrschen bibliometrische Indikatoren vor. Diese benachteiligen vor allem den wissenschaftlichen Nachwuchs. Coara, ein breites Bündnis europäischer Wissenschaftseinrichtungen, will eine Kehrtwende herbeiführen.
Am 15. September 2022 erschien unter dem Titel „Engage with Fungi“ das erste Buch bei Berlin Universities Publishing (BerlinUP). Christina Riesenweber von BerlinUP bietet im Interview Einblick in die Hintergründe des von vier Berliner Wissenschaftseinrichtungen gegründeten Open-Access-Verlags.
Die Universität Hamburg stärkt das Thema Nachhaltigkeit und ernennt Laura Marie Edinger-Schons zum Chief Sustainability Officer (CSO)
Die Erwartungen an die im Koalitionsvertrag fest verankerte Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) sind riesengroß. Doch bislang scheint das ambitionierte Projekt etwas ausgebremst zu sein. Eine Zwischenbilanz mit dem zuständigen Staatssekretär Mario Brandenburg.
Weniger fliegen, intelligenter heizen, Erfahrungen austauschen: An immer mehr Hochschulen laufen Projekte für Nachhaltigkeit an
Die Joachim Herz Stiftung will ab dem kommenden Frühjahr innovative Projekte im Wissenschaftsjournalismus fördern
Regulatorische Hürden beseitigen, die Bundesagentur für Sprunginnovationen entfesseln, an Finanzierungszielen festhalten: Albert Rupprecht über die Wahlkampfziele der Union
Transnationale Bildung made in UK ermöglicht britische Abschlüsse in Europa und fängt Studierende mit schwierigen Rahmenbedingungen auf – wenn sie sich die Gebühren leisten können
Noch immer sind viele Nachwuchswissenschaftler befristet beschäftigt. Wie geht es weiter? Fragen an Andreas Keller
Im April hat an Europas Hochschulen ein weiteres Semester im Hybrid-Modus begonnen. Ronja Hesse berichtet, wie es läuft
Forscher der Uni Hohenheim haben Pressemitteilungen der Bundesregierung analysiert, die das Thema Corona aufgreifen
Wie gut vermarkten Hochschulen ihre Patente? Ilja Rudyk vom Europäischen Patentamt erklärt das Anhand eines Scoreboards
Die Alternsforscherin Ursula M. Staudinger kehrte 2020 der Metropole New York den Rücken, um als Rektorin an der TU Dresden zu wirken
Oliver Janoschka zur Klage von Studierenden, dass sie sich für ihr Studium häufig auf privaten Plattformen anmelden müssen
Es gibt immer noch zu wenige Forscherinnen und Forscher, die ihre wissenschaftlichen Daten für andere bereitstellen. Um dies zu ändern, hat der Stifterverband in Kooperation mit der DUZ in diesem Jahr erstmals den „Open Data Impact Award“ ausgelobt.
Das Berufsbild von Sekretärinnen hat sich stark gewandelt, Arbeitsbedingungen und Bezahlung sind aber gleich geblieben. Alexandra Kühnen von der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen (bukof) will den Entwicklungsrückstand aufholen und fordert Solidarität auch von den Lehrenden und der Hochschulverwaltung.
Im Gespräch: Wolfgang Schareck, Rektor der Universität Rostock, über die Erfahrungen im Corona-Semester, den Wert interdisziplinärer Zusammenarbeit und seinen Führungsstil
Prof. Dr. Ramin Yahyapour ist Präsident der Europäischen Gesellschaft für digitale Souveränität. Diese wendet sich gegen die Monopolstellung von IT-Firmen, die die Gestaltungsspielräume der Wissenschaft zu sehr bestimmen.
Der Rechtsexperte Ulf Pallme König erklärt, welche Folgen die Kosten der Corona-Krise für die Hochschulpakte haben
Macrons Idee der Europäischen Hochschule ist auf den Weg gebracht, die zweite Runde der Ausschreibung läuft. Der Beifall ist groß, doch es wurde knapp kalkuliert.
Interview: Helga Nowottny saß in dem Gremium, dass den neuen Präsidenten des Europäischen Forschungsrates vorgeschlagen hat.
Bis zur Jahresmitte wollen die deutschen Wissenschaftsorganisationen und der Elsevier-Verlag eine Lizenz für die Nutzung wissenschaftlicher Veröffentlichungen aushandeln. Blaupause ist der im Januar geschlossene Vertrag mit Wiley. Doch der hat seine Tücken.
Max-Planck-Präsident Martin Stratmann über den Fall Logothetis.
Vor vier Jahren sorgte ein neues Landeshochschulgesetz für Ärger bei den Professoren in Baden-Württemberg. Nun hat die grüne Wissenschaftsministerin Theresia Bauer das Gesetz novelliert. Ist damit der Frieden im Südwesten wiederhergestellt?
ERC-Präsident Jean-Pierre Bourguignon verteidigt die Programmstruktur des Europäischen Forschungsrats.
Für Nischenfächer werden Einsparungen schnell zur Existenzkrise, und die Wissenschaftslandschaft droht ihre Vielfalt einzubüßen. Kooperation soll helfen, dass es nicht so weit kommt. Da es kleinen Fächern im Inland oft an Fachkollegen mangelt, gilt es, international nach Verbündeten zu suchen.
Initiiert von Forschungskommissar Carlos Moedas, soll der Europäische Innovationsrat die wirtschaftsgetriebene Innovationsförderung forcieren. Genau das wird in der Wissenschaft aktuell als ein Rückschritt gesehen.
Forschungsergebnisse digital und frei zugänglich zu publizieren, soll endlich Standard werden. Der Europäische Universitätsverband hat jetzt einen Open-Access-Fahrplan für Hochschulen vorgelegt.
Brüssel will einheitliche Regeln für den Zugang zu gemeinsamen Forschungsinfrastrukturen in Europa schaffen. Ein Kraftakt, der Karrierechancen für Forschende in Europa beeinflussen wird.
Um mehr Geld aus Brüssel zu bekommen, sollten sich Sozial- und Geisteswissenschaftler fachübergreifend auf Ausschreibungen des Forschungsprogramms Horizont bewerben können. Doch in der Praxis hat das selten geklappt. Die Brüsseler Kommission gelobt nun Besserung.
Hunderttausende Menschen wandern nach Europa, Politik und Zivilgesellschaft reagieren überfordert. Selten war guter Rat so gefragt wie dieser Tage. Doch die Antworten der Wissenschaft sind noch leise. Auch, weil jahrzehntelang kaum jemand auf sie hörte.
Berlin, München, Hamburg – im weltweiten Wettbewerb um Wissenschaftler müssen Universitäten in ländlicheren Regionen nicht unbedingt den kürzeren ziehen. Das zeigt das Beispiel Göttingen.
Emmanuelle Charpentier über Neugier, Glück und Gewissensbisse bei der Forschung an der Wurzel allen Lebens
Hochschulbildung für die Masse, angeboten als sogenannte Moocs, gilt seit Jahren als guter Weg, das Image der Universität und die Studierendennachfrage zu verbessern. Eine Studie belegt das.
Hochschulen aus ganz Europa suchen nach Wegen, Leistungen aus dem Ausland einfacher und leichter anzuerkennen. Das tut not, denn die Verfahren sind mühsam.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will Innovationen fördern. Doch dafür kürzt er das Förderprogramm Horizont 2020. Ein Ansatz, der die Wissenschaftslandschaft erzürnt. Die setzt nun auf das EU-Parlament und hofft, dass dieses den Juncker-Plan noch kippen wird.
Der seit November amtierende EU-Forschungskommissar Carlos Moedas will das vollenden, was seine Vorgänger langwierig aufgebaut haben: den Europäischen Forschungsraum ERA. Weitere Vorhaben? Bislang Fehlanzeige. Aufs Gaspedal will der Brüsseler Neuling unter Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker offensichtlich nicht treten.
Es war ein hochschulpolitischer Paukenschlag, als Baden-Württemberg im vergangenen Frühjahr als erstes Bundesland das Promotionsrecht für Fachhochschulen ins Gesetz schrieb. Ein Jahr später ist es darum geradezu verdächtig still geworden. Eine Erkundung im Südwesten.
Wie geht die Exzellenzinitiative nach 2017 weiter? Eine Kommission soll bis Anfang 2016 Antworten liefern. Der Vorsitzende des Gremiums, Dieter Imboden, über das Vorgehen, die Ziele – und die Hängepartie der Hochschulen.
Voller Einsatz und keinen Cent extra? Für viele Mitarbeiter in Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen ist das Alltag. Dabei sind Bonuszahlungen erlaubt – nicht nur bei Profs. Warum gehen Sekretärinnen, Techniker und Hausmeister so oft leer aus?
Alle sind sich einig: Zu viele Menschen scheitern im Studium. Doch um etwas zu tun, müssen die Hochschule erst einmal erfassen, wer ihre Abbrecher sind. Wer wirft hin? Wer wechselt nur die Uni? Die Politik drängt – und die Hochschulen jagen ein Phantom.
Deutschlands Nachbarland im Norden gilt als Vorbild für eine gelungene Familienpolitik. Die Hochschulen leisten dazu einen Beitrag. Mit familienfreundlichen Strukturen fördern sie nicht nur das eigene Image, sondern auch das des Wissenschaftsstandortes.
Verträge laufen aus, eine Verlängerung ist unmöglich: Trennungsgespräche gehören zum Alltag im Wissenschaftsbetrieb. Doch wie verhält man sich da? Tipps für Beschäftigte und Chefs.
Das erste Team, die erste Personalverantwortung: Der Aufstieg in Hochschule und Wissenschaft beginnt meist mit einer Stelle im mittleren Management. Die birgt jede Menge Stolperfallen.
Die Zeit der Reden ist vorbei, wenn es um die Schaffung des einheitlichen Forschungsraums in Europa geht. Das ist seit Jahren das Credo der EU-Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn. Die Mitgliedsstaaten sieht sie in der Pflicht. Bis die Werkzeuge der Kommission greifen, können aber Jahre vergehen.
Viele spanische Wissenschaftler verlassen wegen der Wirtschaftskrise ihre Heimat und gehen nach Deutschland. Dort wartet ein Netzwerk spanischer Forscher auf sie. Es will mehr sein als nur eine Hilfe im Alltag.
Jahre waren sie unterwegs, um für die Studienreform zur werben. Nun stellen die Bologna-Experten die Arbeit ein. Nicht ganz freiwillig. Ist von Bologna die Rede, gehen die Emotionen hoch.
Bei der Zusammenarbeit mit Asien konzentrieren sich Hochschulen zumeist auf China und Japan. Indonesien wird oft vernachlässigt. Dabei unternimmt das Land einiges, um aufzuholen. Und: Es wird geopolitisch immer wichtiger.
Einst stand am Berliner Hauptbahnhof ein ICE mit dem Ziel Trier. Heute hat die Stadt inmitten des Dreiländerecks Deutschland, Frankreich, Luxemburg keinen Fernbahnanschluss mehr. Für den Unipräsidenten macht das die Internationalisierungsbestrebungen nicht gerade leichter.
Für viele Forscher sind sie ein rotes Tuch: Um verständlich zu sein, müssen Rankings Universitäten auf einen einfachen Nenner bringen. Wie weit aber lassen sich Urteile verkürzen, ohne schief zu werden? Experten haben jetzt ein Qualitätssiegel entwickelt.
Nach 600 Jahren Männerdominanz setzt die Uni Leipzig auf feminine Personenbezeichnungen. Die Schrägstrich-Variante "Professor/Professorin" ist Geschichte. Ein Novum in Deutschland.
Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Svenja Schulze zieht die Zügel an. Hochschulen sollen Rechenschaft über ihre Leistungen und die Verwendung der Steuergelder geben. Rektoren und Hochschulexperten sind alarmiert – und zwar bundesweit. Droht ein Rückfall in alten Dirigismus?
Jede fünfte staatliche Hochschule lässt Russlands Präsident Wladimir Putin schließen. Das könnte die verbleibenden Hochschulen stärken und damit aus Sicht deutscher Wissenschaftler attraktiver für gemeinsame Projekte machen.
Der große Fußball-Sommer in Polen ist längst vorbei. In den Alltag ist wieder Ruhe eingekehrt. Allerdings nicht an den Hochschulen des Landes. Dort herrscht immer noch Aufbruchstimmung.
In Zeiten der Finanznot sparen die Bundesländer längst auch an Hochschulen. Deren Finanzlage hat sich mittlerweile derart verschlechtert, dass sie jeder noch so kleine Tarifanstieg ins Schwitzen bringt. Die anstehende Erhöhung der Professorenbesoldung gerät zum Schreckgespenst.
Heute finanzieren sich Hochschulen zu einem Viertel aus Geldern, die wie die Milliarden der Exzellenz-Initiative im Wettbewerb vergeben werden. Befristete Verträge und eine stramme Hierarchie prägen den Alltag in der Wissenschaft. Was bedeutet das für die Arbeit der Personalräte?
Im Ausland erweisen sie sich als Renner, in Deutschland sind sie jedoch kein Thema: Kurzzeitstudienprogramme zur Linderung des Fachkräftemangels.
Fakultäten bekommen Jahr für Jahr in etwa das gleiche Grundbudget. Aber ist das gerecht, wenn der eine Fachbereich mehr Studenten betreut als der andere? Nein, sagt die Hochschule Bremen. Sie testet derzeit, wie sich in der Lehre Geld nach dem Leistungsprinzip verteilen lässt.
Europas Hochschulen bekommen die Folgen der Finanzkrise immer stärker zu spüren. Das zeigt der jüngste Finanzbericht des europäischen Universitätsverbands.
Für manche normal, für andere politisches Kampfgebiet: In Sachen Autonomie ist Europa ein Flickenteppich. Mitte November legt der Universitätsverband EUA (European University Association) eine Studie vor, die einem Ranking gleicht.
Wissenschaftsmanager arbeiten gut, wenn der Betrieb Hochschule reibungslos läuft. Probleme lösen sie schnell und geräuschlos. Das soll so bleiben. Doch möchte das mittlere Management schon lange als eigene Größe anerkannt sein. Mit dem Stifterverband im Rücken gehen elf Wissenschaftsmanager nun in die Offensive.
Als aufstrebende Wirtschaftsmacht ist das größte lateinamerikanische Land längst auch für die Wissenschaft attraktiv. Nicht nur Deutschlands Hochschulen buhlen um die Aufmerksamkeit der akademischen Elite Brasiliens.
Die Professionalisierung der Verwaltung erfasst die Fakultäten mit voller Wucht. Selten zuvor wurden an Deutschlands Hochschulen so viele Institute, Seminare und Fachbereiche zu Großeinheiten zusammengefasst wie heute. Was steckt dahinter?
Leistungsgerechte Bezahlung, Wettbewerb um die besten Wissenschaftler – W-Besoldung und Föderalismusreform machen es möglich. Doch die Länder nutzen die neuen Spielräume nur zögerlich. Sie warten auf die Überprüfung des umstrittenen Vergaberahmens durch den Bund.