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„Wir brauchen Alternativen“

Oliver Janoschka zur Klage von Studierenden, dass sie sich für ihr Studium häufig auf privaten Plattformen anmelden müssen

WhatsApp, Facebook, Dropbox oder Google Docs werden vermehrt in der Online-Lehre eingesetzt, so eine Studie, die das Hochschulforum Digitalisierung veröffentlicht hat. Fragen an Oliver Janoschka, der die Geschäftsstelle des Hochschulforums Digitalisierung leitet.

Rund die Hälfte der Studierenden sieht sich laut Ihrer Studie gezwungen, private Anbieter zu nutzen. Warum lässt sich das für viele Studierende nicht vermeiden?

Ich bin etwas unschlüssig, ob man wirklich von einem Zwang sprechen muss, aber dessen ungeachtet können Studierende mit Online-Werkzeugen privater Anbieter offensichtlich leichter arbeiten, sie sind den Umgang gewohnt oder die Gruppe hat sich bereits auf ein bestimmtes Tool geeignet. Ein weiterer Punkt ist, dass es Hochschulen an alternativen nutzungsfreundlichen Plattformen mangelt. ​

Wie beurteilen Sie das Ergebnis der Studie?

Ich sehe das durchaus kritisch, weil zum Beispiel bei privaten Anbietern die Kontrolle im Umgang mit den Daten nicht gewährleistet ist. Für mich ist der Befund aber auch ein Weckruf, dass sich die Hochschulen neu organisieren müssen. Wir brauchen mehr Open-Source basierte Alternativen.

Gibt es diese Open-Source-Alternativen nicht oder sind sie nur zu wenig bekannt?

Es gibt sie, aber sie sind oft nicht so einfach zu nutzen, oder wenn man als Nutzer erst mal ein Instrument kennengelernt hat, arbeitet man nicht mehr so gerne mit der Alternative der Hochschule. Nehmen Sie zum Beispiel Zoom: Damit gibt es einen neuen Standard, wie Web-Konferenzen funktionieren sollten. Bis zu 3000 Menschen können das mit der passenden Lizenz gleichzeitig nutzen. Das alternative Open-Source-Programm BigBlueButton, das immerhin an rund 50 Hochschulen im Einsatz ist, kommt dagegen meist bei niedrigen dreistelligen Nutzerzahlen an seine Grenzen. Könnte man es so leistungsstark zu machen, dass man Online-Vorlesungen mit bis zu 1000 Studierenden abhalten kann, wäre BigBlueButton eine echte Alternative.

Wird denn daran gearbeitet?

Ja, Vertreter aus Hochschulrechenzentren und Schulnetzwerken verständigen sich derzeit, wie man BigBlueButton weiterentwickeln und neue Strukturen der Zusammenarbeit schaffen kann. Noch sind wichtige Fragen unbeantwortet. Gleichzeitig hat das Corona-Jahr gezeigt, wie viel sich in kurzer Zeit bewegen lässt. Insofern bin ich überzeugt: Da geht noch mehr!

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