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// Editorial //

Konkurrenz belebt das Geschäft – das ist eine ­gängige Haltung in der Wirtschaft. Doch in unserer globalisierten Welt...

... hat dieses Denken und Handeln zu immer mehr Stress geführt. Schneller, höher, weiter – das mündet darin, dass viel mehr Menschen ausgebrannt sind und ihren Beitrag zum wirtschaftlichen Wachstum und Wohlstand einer Gesellschaft gar nicht mehr leisten können.

Auch in der Wissenschaft beherrschte in den vergangenen Jahren der Wettbewerb das Geschäft – um Fördergelder, Reputation und die klügsten Köpfe. Die Exzellenzinitiative und Exzellenzstrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung stellen den vorläufigen Höhepunkt dieser Entwicklung dar.

Doch zunehmend wird sich auch die Forschungscommunity bewusst, dass sie auf Zusammenarbeit und Kooperation angewiesen ist. Nur wenn man Erkenntnisse teilt und bündelt, kann man exzellent sein. Das „Gebot der Zusammenarbeit“ treibt die wissenschaftliche Kooperationsbereitschaft an und trägt somit dazu bei, dass sich etwas verändert. 

Diesen Wandel haben Forschende im Auftrag der Körber-Stiftung unter die Lupe genommen. Sie analysieren das Verhältnis von Universität und Gesellschaft in sechs Ländern anhand ausgewählter Hochschulen. Einen Auszug der zusammengefassten Ergebnisse der Studie lesen Sie in unserem THEMA. Beleuchtet wird dabei auch, wie sich neue Formen von Wettbewerb und Zusammenarbeit auf den akademischen Alltag auswirken und welche unterschiedlichen Strategien die Hochschulen haben, damit umzugehen. 

Ebenso verschieden verfahren Hochschulen mit einem anderen wichtigen strategischen Thema unserer Zeit: der Nachhaltigkeit. Im Umgang mit der ­Klimakrise kommt den wissenschaftlichen Einrichtungen eine besondere Rolle zu. Marcelo Ruiz, wissenschaftlicher Mitarbeiter am HIS-Institut für Hochschulentwicklung, zeigt auf, ob und wie Hochschulen die sogenannte Graue Energie – also die CO2-Emmissionen, die bei Herstellung, Transport und Bau von Gebäuden entstehen – in ihrer Klimabilanz einbeziehen. Er plädiert dafür, Hochschulgebäude systematisch zu sanieren, statt gleich neu zu bauen, um effektiv etwas für den Klimaschutz zu tun. Auch hier spielen Konkurrenz und Kooperationen eine wichtige Rolle – ob zum Beispiel eine Universität mit ortsansässigen Stadtwerken zusammenarbeitet oder deutsche und schweizerische Hochschulen im Klimaduell miteinander kooperieren wie die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). 

Fest steht: Unser Denken und Handeln in vielerlei Hinsicht verändert sich – und muss sich verändern. Wir freuen uns, Ihnen Impulse für den Wandel zu geben.

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