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Jeder kann ein Teil der Mobilitätswende sein

Wir brauchen die Hochschulen für die ökologische Verkehrswende. Eine Publikation von netzwerk n und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) zeigt, wie Hochschulen nachhaltige Mobilität konkret gestalten können

Dieser Artikel ist in DUZ Wissenschaft und Management in der Rubrik "Reflexionszeit" erschienen und Teil der Online-Reihe "Weiterdenken & Diskutieren" auf DUZ Wissenschaftskarriere.

Mit dem Auto zur Uni fahren – für viele Studierende ist das heute selbstverständlich. Für viele Mitarbeitende war es das schon immer. Leider sehen die meisten Hochschulen auch so aus: Zugeparkte umliegende Straßen, mehrspurige Zugangsstraßen, schlechte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, isolierte Hügellage, jede Menge öffentlicher Raum um die Universitätsgebäude herum ist asphaltierte Parkplatzfläche. Ich habe den Großteil meines Studierendenlebens in Münster verbracht. Dort ist damals niemand mit dem Auto zur Uni gefahren, alle haben ihre Leezen benutzt (liebevolle Bezeichnung fürs Fahrrad). So war es ein kleiner Realitätsschock, als ich im Zuge meiner Arbeit immer mehr Hochschulen kennenlernte.

Klar: Ich blicke in den Spiegel einer gesellschaftlichen Mobilität, die das Auto nach wie vor als Verkehrsmittel Nummer eins sieht. Der Verkehrssektor ist der einzige, in dem die CO2-Emissionen weiter steigen. Nicht von ungefähr ist Mobilität ein zentrales Thema im Bereich der nachhaltigen Entwicklung und der Agenda 2030.

Das von Studierenden gegründete netzwerk n und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) zeigen nun Good-Practice-Beispiele von Hochschulen, die sich auf den Weg in Richtung Verkehrswende gemacht haben. In der Broschüre „Nachhaltige Mobilität an Hochschulen“ sind 19 Projekte beschrieben, in denen nachhaltige Mobilität konkret umgesetzt wird. Die übrigens sehr schön gestaltete Broschüre beschreibt Lösungsansätze aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darunter sind Projekte wie Duschen für Radfahrende, Carsharing-Projekte, die Umsetzung ökologischer Dienstreisen, der verkehrsberuhigte Campus der Leuphana Universität Lüneburg, das klimaneutrale Semesterticket der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde oder der „Raumcast“, ein Podcast zum Thema öffentlicher Raum an der Technischen Universität Berlin. Diese Publikation zeigt: Jede Hochschule, egal ob klein oder groß, in der Stadt oder auf dem Land, auf dem Berg oder im Tal, kann ein Teil der Mobilitätswende sein. Und jede Hochschule kann helfen, die Mobilitätswende im Land insgesamt voranzubringen.

Damit wir als Gesellschaft die Kurve kriegen hin zu einer nachhaltigen Mobilität, braucht es mehr Organisationen, die die Mobilitätswende konkret anpacken. Rund 700 000 Menschen arbeiten an Hochschulen in Deutschland. Knapp 2,9 Millionen Studierende sind derzeit eingeschrieben. All diese Menschen sind mobil und brauchen Mobilität. Ein ideales Experimentierfeld!

Prof. Dr. Andreas Knie, soziologischer Verkehrswissenschaftler, bringt es in seinem Beitrag in dem Heft auf den Punkt: Hochschulen können sich entscheiden, Stätten der Vergangenheit zu sein oder Mobilitätslabore der Zukunft. Für alle im Wissenschaftsmanagement, die ihre Hochschule nachhaltiger und nachhaltiger mobil machen wollen, ist diese Broschüre eine Goldgrube. Sie steht kostenfrei zum Download bereit: diy.vcd.org/mobilitaetanhochschulen

DR. UTE SYMANSKI gründete 2009 Hochschulcoaching und ist Beraterin und Coach mit 20 Jahren Erfahrung im Wissenschaftsmanagement. Sie arbeitet mit Führungspersönlichkeiten im Wissenschaftssystem.

www.hochschulcoaching.de

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