10/2009 vom 04.12.2009
London Die Finanzkrise hat die britischen Universitäten hart getroffen. Sie müssen sparen. Bis 2010 soll etwa die Universität Leeds 39 Millionen Euro weniger ausgeben. Das trifft vor allem ihre rund 8 000 Mitarbeiter. Zehn Prozent von ihnen droht die Kündigung, weshalb sie auf die Straße gehen (siehe Foto). Insgesamt wurden bislang an britischen Unis über 700 Stellen gestrichen. Weitere 4 500 sind in Gefahr, mehr als 2 000 davon in London. Die Budgetkürzungen dürften im anstehenden Wahlkampf eine Rolle spielen. Immerhin will die jetzige Regierung die Hochschulen zu Weltklasse-Unis machen.
Stockholm Universitäten kümmern sich zunehmend um das Wohl ihrer Doktoranden. Aber was, wenn das Arbeitsklima zwischen dem betreuenden Professor und dem Promovenden einfach nicht stimmt? Das renommierte Karolinska-Institut in Stockholm trainiert für solche Fälle die Doktorväter. Sie lernen vor allem, richtig zu kommunizieren. Denn: „Das Verhältnis droht von Beginn an belastet zu werden, weil sich beide Seiten nicht über die Interessen im Klaren sind“, sagt Eva Flodström, die den Kurs entwickelt hat.
Mobilitätsprogramme für Forscher gibt es viele. Selten dagegen werden Wissenschaftsmanager dabei gefördert. Das EU-Programm Irses ist für diesen Zweck eine noch kaum genutzte Ausnahme.
In den USA buhlen Universitäten und Firmen mit Postdoc-Büros um den talentierten Forschernachwuchs. Deutschlands Hochschulen können sich davon noch einiges abschauen.
Was tun, wenn wegen Befristung das Karriere-Ende droht? Die Helmholtz-Gemeinschaft vertraut solche Forscher einer Leiharbeitsfirma an. Ein Modell für die Zukunft?
Tenure-Track-Stellen gelten als Königsweg für die Karriere junger Forscher. Warum diese Stellen in den USA weniger werden, erklärt John Hudzik, Präsident der Association of International Educators.
Die Irin Marie Geoghegan-Quinn tritt als neue Kommissarin für Forschung und Innovation die Nachfolge von Janez Potocnik an. Bildungskommissarin wird die Griechin Androulla Vassiliou.