Fachhochschule Dortmund
„Zukunftsmacher*innen“ nennt die Fachhochschule Dortmund ihre Beschäftigten und Lehrenden. Schönes Wort – aber was steckt dahinter? Das beantwortet der Mann, bei dem die Zukunfts-Fäden zusammenlaufen.
Dieser Artikel ist im DUZ Magazin für Wissenschaft und Gesellschaft in der Rubrik "So läuft es bei uns" erschienen und Teil der Online-Reihe "Arbeitgeber im Portrait" auf DUZ Wissenschaftskarriere.
Dr. Christian Schlösser studierte Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Dortmund. 2019 promovierte er in Kooperation mit der Fernuniversität Hagen. Seit Januar 2020 leitet er das Entwicklungsplan-Büro der Hochschule.
Wie macht sich die FH Dortmund zukunftsfit?
Zukunftsfit zu werden ist natürlich keine einmalige Aufgabe, sondern ein dauerhafter Prozess. Am Anfang dieses Prozesses steht ein „mindset shift“, eine neue Denkweise. Sie basiert auf der Überzeugung, dass kontinuierliche Anpassungsfähigkeit und strategische Planung der Schlüssel zum Erfolg sind. Dazu braucht es dann ein passendes Werkzeug, sozusagen einen Fahrplan, wie man seine eigene Definition von „zukunftsfit“ erreichen und beibehalten möchte. Bei uns ist das der Hochschulentwicklungsplan 2020-2025, kurz „HEP25“. Der Plan ist ein lebendes, also immer weiter zu entwickelndes Dokument.
Worum geht es im Einzelnen?
Der HEP25 definiert vier Fokusthemen: gesellschaftliche Verantwortung, Digitalisierung, Internationalisierung und Projektorientierung. Auf der Basis dieser Fokusthemen läutet der HEP25 den Übergang in einen Zustand permanenter Transformation der Hochschule ein. Erste Subziele und Maßnahmen, die als Ausgangsbasis für konkrete Projektideen dienen, wurden bei der ersten Ausarbeitung vorgeschlagen und vorpriorisiert. Eine jährliche Retrospektive rundet diesen kontinuierlichen Verbesserungsprozess ab, indem die Zielerreichung auf den Prüfstand kommt und Kursänderungen vorgenommen werden können.
Wie wird dieser Plan umgesetzt?
Der Prozess ist partizipativ ausgelegt. Alle Studierenden(-vertreter/-innen) und alle Beschäftigten sind dazu eingeladen, sich an den Fokusgruppen zu den vier Fokusthemen zu beteiligen und die Hochschule der Zukunft mitzugestalten. Sie bringen Ideen ein, initiieren Diskussionen oder arbeiten tatkräftig in Projektteams mit. Dieser Veränderungsprozess kommt also maßgeblich aus der Hochschule selbst. Jede und jeder kann seine individuellen Stärken einbringen.
Inwiefern hat die Corona-Pandemie den Plan beeinflusst?
Wenig überraschend ist hier das Fokusthema der Digitalisierung zu nennen, da der im HEP25 formulierte Bedarf für mehr Werkzeuge zur digitalen Kommunikation und Zusammenarbeit schlagartig akut wurde. Aus einer Priorisierung wurde so dann in kurzer Zeit eine Notwendigkeit für diverse Digitalisierungsprojekte, die aber aufgrund der Schnittmenge zum HEP als Katalysator für den Transformationsprozess dienen.
Gleichzeitig legen wir Wert darauf, weitere wichtige Ziele und Entwicklungen nicht aus den Augen zu verlieren. Dazu zählen beispielsweise die globale Erwärmung als Thema für die Fokusgruppe gesellschaftliche Verantwortung und die Arbeit der Fokusgruppe Internationalisierung im Hinblick auf politische und gesellschaftliche Veränderungen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu erwarten sind.
DUZ Magazin 11/2020 vom 20.11.2020