Europa für Universitäten
Die EU-Kommission fördert 24 weitere Hochschulallianzen als Europäische Hochschulen. Beteiligt sind daran insgesamt 20 deutsche Hochschulen. Weiterhin dominieren die Universitäten
Kamen in der ersten Auswahl der Europäischen Hochschulallianzen im vergangenen Jahr mit einer Ausnahme nur Universitäten aus Deutschland zum Zuge, sind nun immerhin zwei Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) mit dabei: Die Hochschule Mittweida nimmt am Netzwerk „European University Alliance on Resonsible Consumption and Production“ teil, die Hochschule Darmstadt an der „European University of Technology“. „Das EU-Förderprogramm adressiert offensichtlich für viele deutsche HAW nicht die tatsächlichen Bedarfe“, konstatiert Prof. Dr. Karim Khakzar, Sprecher der Mitgliedergruppe der Fachhochschulen bei der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Die Idee werde zwar sehr begrüßt, doch das Konstrukt, mit Partnerhochschulen gleichzeitig eine langfristige gemeinsame Entwicklungsstrategie zu verfolgen, sei für die meisten wahrscheinlich zu aufwändig und komplex. „Der unmittelbare Nutzen ist nicht deutlich genug erkennbar“, sagt er. Die meisten HAWs setzten wohl eher auf bilaterale Kooperationen.
Die HRK insgesamt reagierte erfreut auf die Bekanntgabe aus Brüssel: „Das sind eindrucksvolle Erfolge, die deutsche Präsenz ist noch erfreulicher als in der ersten Runde“, jubilierte HRK-Präsident Prof. Dr. Peter-André Alt Anfang Juli. Die Vielfalt der Netzwerke mit deutscher Beteiligung ist groß. So beteiligt sich die Universität Düsseldorf an der „European Space University of Earth and Humanity“, die den Raumfahrtsektor stärken soll, die Ruhr-Universität Bochum am Netzwerk „The European University of Post-Industrial Cities“ und die BTU Cottbus-Senftenberg an der „European University of Customised Education“, die die eigenen Einrichtungen abseits der urbanen Zentren attraktiver machen möchte. Die Universität Mannheim ist Partner im Netzwerk „European University engaged in sociatal changes“. Rektor Prof. Dr. Thomas Puhl sagte: „Wir wollen unsere Studierenden auf die Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel, Migration oder den demographischen Wandel bestmöglich vorbereiten und sie zu verantwortungsvollen Entscheidungsträgern ausbilden.“
Jede der 24 Hochschulallianzen erhält für die nächsten drei Jahre bis zu fünf Millionen Euro aus dem EU-Programm Erasmus+ und bis zu zwei Millionen aus dem Förderprogramm Horizont 2020. Zusätzlich fördert der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) deutsche Teilnehmer mit insgesamt 28 Millionen Euro des Bundesforschungsministeriums. Das Prozedere will er Ende August bekannt geben.
hbj / DUZ Redaktion
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