Hochschule Mainz
Die Hochschule Mainz fördert die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft. Details dazu erläutert die Leiterin der Abteilung Forschung und Transfer.
Dieser Artikel ist im DUZ Magazin für Wissenschaft und Gesellschaft in der Rubrik "So läuft es bei uns" erschienen und Teil der Online-Reihe "Arbeitgeber stellen sich vor" auf DUZ Wissenschaftskarriere.
Dr. Sabine Hartel-Schenk leitet die Abteilung Forschung und Transfer der Hochschule Mainz. Für die DUZ Wissenschaftskarriere beschreibt sie die Förderung von Professorinnen durch das Professorinnenprogramm II.
Was zeichnet Ihre Hochschule aus?
Der Fokus der Hochschule Mainz liegt auf angewandter Forschung und Lehre. Die Vielfalt der fachlichen Kompetenzen spiegelt sich in den drei Fachbereichen Gestaltung, Technik und Wirtschaft wider. Lehre und Forschung werden in Zusammenarbeit mit mehr als 600 Kooperationspartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Einrichtungen, wie den Sendeanstalten ZDF und SWR oder Museen, gestaltet. Die Hochschule ist Mitglied in verschiedenen Verbünden aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie Mainzer Wissenschaftsallianz, IT Klub und Gutenberg Digital Hub in Mainz. Die enge Verzahnung von Forschung und Lehre sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Fachrichtungen ermöglichen eine anwendungsorientierte Nachwuchsqualifizierung.
Was ist eine große Herausforderung für den Personalbedarf?
Die Rekrutierung von professoralem Personal, insbesondere im Fachbereich Technik mit den Fachgebieten Architektur, Bauingenieurwesen und Geoinformatik, stellt eine große Herausforderung dar. Dem sicheren Arbeitsplatz stehen oft erhebliche Gehaltseinbußen und ein hohes Lehrdeputat entgegen. Die Freiheit, eigene Ideen zu realisieren, kann dies nur partiell kompensieren. Oftmals sind zwei oder drei Ausschreibungen notwendig, um qualifiziertes professorales Personal für die Hochschule zu gewinnen. Zudem ist in diesen Fachgebieten der Anteil von Frauen, die sich auf eine Stelle als Professorin bewerben, unterdurchschnittlich, sodass die Hochschule versucht, spezifisch weibliche Interessenten anzusprechen.
Was tun Sie für die Gleichstellung?
Die Hochschule Mainz nimmt nunmehr zum zweiten Mal am Professorinnenprogramm teil, wodurch die Strategie und Bedeutung der Gleichstellung auch durch Bund und Land gewürdigt wird. Ein Schwerpunkt der Gleichstellung ist die Förderung von Frauen in der Wissenschaft. Um mehr Frauen für MINT-Studiengänge zu gewinnen, engagiert sie sich für eine frühzeitige Sensibilisierung von Mädchen für technische Berufe. Jungen Frauen bietet sie Unterstützung in verschiedenen Phasen des Studiums an: Das „Erstsemester-Mentoring“ hilft in der Studieneingangsphase und das Mentoring „Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft“ ist ein Beitrag zur Qualifizierung von Frauen für eine Promotion sowie im Unternehmen – beides Voraussetzungen für eine Professur. Bislang wurden zwei Regelprofessuren durch das Professorinnenprogramm gefördert. Für die beiden Professorinnen bedeutete dies die Bereitstellung von wissenschaftlichem Personal und Sachmitteln, um trotz Mutterschutz- und Erziehungszeiten ihre Forschungsgebiete erheblich auszubauen, bei gleichzeitiger Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Hochschule konnte zugleich verschiedene gleichstellungsfördernde Maßnahmen initiieren und etablieren. Im Rahmen der neuen Runde dieses Programms sollen drei weitere Professuren entsprechend besetzt und ausgestattet werden.
DUZ Magazin 12/2019 vom 13.12.2019