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Warten auf das Wir-Gefühl in der Lausitz

In Brandenburg hat das Wissenschaftsministerium die Technische Universität Cottbus und die Hochschule Lausitz zusammengelegt. Die Fusion haben sich nicht alle gewünscht. Aber nun müssen die ungleichen Partner zusammenfinden. Ein Projekt mit vielen Anlaufschwierigkeiten.

Man vermisst den Rauch, den Knall, den Einschlagskrater. Irgendetwas muss man doch sehen, wenn unter so viel Protest und Krach aus einer Fachhochschule und einer Universität eine ganz neue Uni entsteht. Oder? Aber da ist nichts. Die Gebäude? Stehen noch. Das futuristisch aufgewickelte, innen bonbonbunte Bibliotheksgebäude der Brandenburgisch-Technischen Universität (BTU) Cottbus hat sich nicht vor Schreck entfaltet. Die Profs und Studis aus Cottbus und Senftenberg? Alle sind noch da und eher gelassen, bis auf ein paar Erstsemester, die nach Cottbus gezogen sind und nun mit Entsetzen feststellen, dass ihr Studiengang in Senftenberg angesiedelt ist, eine halbe Regionalbahnstunde entfernt. Seit dem 1. Juli 2013 gibt es die BTU Cottbus und die Hochschule Lausitz in Senftenberg offiziell nicht mehr – sie wurden zur BTU Cottbus-Senftenberg fusioniert.
Die politischen Schlachten sind geschlagen. Einige juristische Fragen stehen noch zur Klärung aus. Doch der Zusammenschluss der Universität und der Fachhochschule hat noch nicht einmal richtig begonnen. Denn jetzt müssen erst einmal die Menschen zueinander finden.

Es gibt viel zu tun

Der Kitt zwischen den beiden Hochschulen wurde bislang sparsam aufgetragen, geschweißt wird erst nach und nach. Ein Gesetz ist es nur, das beide Teile zusammenhält, mehr nicht – von einer gemeinsamen Website, einheitlichen Briefköpfen und schnell angepassten Türschildchen abgesehen. „Das war ja nicht so schwer, man musste an der BTU nur überall ein ‘¬Senftenberg‘ ergänzen“, sagt Matthias Heinze, spöttisch glucksend, „aber man hat es natürlich nicht geschafft, vernünftige Semestertickets für die Studierenden von der Hochschule Lausitz zu machen.“ Natürlich. Heinze scheint bei dem Thema gar nichts mehr zu überraschen. Er studiert im neunten Semester Kultur und Technik, bislang an der BTU. Für den Bachelor braucht er etwas länger, weil er quer durch Europa Hochschulpolitik betreibt. Wenn er aufzählt, was alles nicht erledigt wurde, ist er um Geduld bemüht.

„Da muss noch sehr viel gemacht werden“

„Wer in Senftenberg studiert und in Cottbus eine Vorlesung hat, kommt hier nichtmal ins W-Lan rein“, sagt er. „Die E-Mail-Adressen wurden nicht vereinheitlicht. Und versuchen Sie mal, von der Hochschule-Lausitz-Seite aus hier ein Buch auszuleihen! Da muss noch sehr viel gemacht werden!“

Die Details, wie das Zusammengehen der beiden Hochschulen umgesetzt werden soll, regelt das zum 1. Juli 2013 in Kraft getretene Fusionsgesetz: Alle Professoren und Mitarbeiter werden demnach übernommen, ohne Änderungen – Fachhochschulprofessor bleibt also Fachhochschulprofessor, Uniprofessor bleibt Uniprofessor. Auch bei den Gehältern ändert sich erst einmal nichts. Berufen werden darf ebenfalls weiter auf Uni- und auf FH-Professuren. Aber, falls Bedarf besteht, kann der Gründungspräsident auch Professoren aus Senftenberg zu Professoren für Studiengänge an der Universität machen, inklusive dem Recht, Dissertationen zu betreuen. Das klingt, als könnten einige Senftenberger noch durch die Hintertür zu Uniwürden kommen.

Kaum Proteste an der Hochschule

Für viele in Cottbus war schnell klar: Uni ist besser als Fachhochschule, also werden durch die Fusion die Senftenberger auf- und wir abgewertet – nein danke. Und tatsächlich: An der Hochschule Lausitz gab es kaum Protest gegen die Fusion. Nur der Cottbuser Uni-Dünkel geht manchen dort etwas auf die Nerven. Immerhin wurde die Hochschule Lausitz von der Lausitzkommission sehr gut bewertet, anders als die BTU.

„Am Anfang war ich gegen die Fusion, aber momentan gebe ich der neuen Einrichtung eine Chance, auf dem Hochschulmarkt zu bestehen“, sagt Ronny Schedifka, der im fünften Semester Wirtschaftsingenieurwissenschaften in Senftenberg studiert. Relativ gut besuchte Infoveranstaltungen habe es in Senftenberg gegeben, aber es gab keine Gegenwehr, obwohl das Fachhochschulsystem in das BTU-System übergehe. „Wir werden quasi geschluckt“, sagt Schedifka. Damit das Projekt gelingt, müsse sich jetzt der Gedanke durchsetzen, dass alle gleich angesehen sind, egal ob sie zur Fachhochschule oder zur Uni gehören. Und man dürfe sich nicht gegenseitig ignorieren.

Die BTU ihrerseits protestierte erbittert. Lange gab es wöchentlich Demonstrationen. Als die gemeinsame Universität im Sommer offiziell den Betrieb aufnahm, zog ein Trauermarsch durch die Stadt und trug die alte BTU im Sarg zu Grabe. Nach den ersten Betriebsmonaten ist kein Frieden eingekehrt: Vor dem Landes- und dem Bundesverfassungsgericht sind mehrere Klagen von Professoren, Fakultäten und der BTU gegen die Fusion anhängig. Einen Eilantrag gegen die Zusammenlegung wies das Bundesverfassungsgericht zwar ab. Aber die Richter stellten klar, dass der Gründungsbeauftragte „keine wissenschaftsrelevanten Entscheidungen“ treffen darf. An Struktur oder inhaltlichen Profilen der neuen Universität darf also vorerst nicht gerüttelt werden. Eine Sorge sind die Befürworter des Zusammenschlusses immerhin los: Eine Unterschriftensammlung für das Volksbegehren „Hochschulen erhalten“ scheiterte im Oktober. Die Experten in der sogenannten Lausitzkommission hatten der BTU Anfang 2012 ein mäßiges Urteil ausgestellt und dringend zur engen Kooperation mit der kleineren Hochschule Lausitz geraten. Nachdem das schon der Wissenschaftsrat im Jahr 2002 empfohlen hatte und trotzdem wenig passiert war, entschied die Ministerin, Prof. Dr. Sabine Kunst, beide zusammenzulegen. Gründungsbeauftragter ist Dr. Birger Hendriks (s. auch Interview). Der Jurist wurde von Ministerin Kunst eingesetzt. Die hatte sich mit ihrem Vorpreschen bei den Fusionsgegnern an der BTU unbeliebt gemacht. Entsprechend gereizt reagieren dort nun viele auf Hendriks.

„Der Gründungspräsident wird frühestens im April sein Amt antreten“

Für ihn heißt das richterliche Urteil aus Karlsruhe: Er ist nur ein Verwalter. Er kann nicht richtig anpacken, was nach Ansicht vieler aber nach jahrelangem Hin und Her dringend nötig wäre. Das ist auch einer der Hauptgründe, warum Dr. Rembert Reemtsen die Zukunft nach wie vor in ziemlich düsteren Farben malt. Der BTU-Professor für Ingenieurmathematik ist einer der Kläger gegen die Fusion. Als Mitte Oktober die Gremien für die neue Hochschule gewählt wurden, bekam Reemtsen als Kandidat für den erweiterten Gründungssenat die meisten Stimmen – man kann also davon ausgehen, dass er kein isolierter Nörgler ist. Der Mathematiker sitzt auch in der Findungskommission für den neuen Präsidenten.

„Der Gründungspräsident wird frühestens im April sein Amt antreten, dann muss er sich einarbeiten; das heißt, mindestens ein Jahr lang passiert gar nichts“, sagt Reemtsen. Dabei wäre einiges zu tun: Laut Empfehlung des wissenschaftlichen Beirats des Landes sollen 78 Professuren von 228 abgebaut werden. Jede dritte Professur soll also verschwinden. „Diese Empfehlung bestätigt, worauf seit langem von den verschiedensten Seiten hingewiesen wurde: dass die frühere BTU vollkommen unterfinanziert war“, sagt Reemtsen. Die mangelnde Personalausstattung zeigt sich zum Beispiel an der Fakultät I mit den Fächern Mathematik, Informatik, Physik, Chemie, Kultur und Technik. Dort kommen auf 26 reguläre Professoren derzeit 42 Stellen für akademische Mitarbeiter. Das macht pro Professor einen Postdoc und einen Doktoranden mit einer halben Stelle. Vor zehn Jahren waren es an der Fakultät immerhin noch 71 Stellen.

Mit dem Ende Dezember unterzeichneten Hochschulvertrag stockt das Land die gemeinsamen Mittel der beiden Hochschulen immerhin trotz des geplanten Schrumpfprogramms auf: Rund 82 Millionen Euro soll es künftig als Basis-Zuweisung des Landes geben. Hinzu kommen Mittel für Tarifsteigerungen und andere Zuwendungen. „Die BTU Cottbus-Senftenberg erhält damit ab 2014 rund zehn Millionen Euro mehr als die beiden Vorgänger-Hochschulen zusammen“, sagte Birger Hendriks nach der Unterzeichnung. Und da diese Vereinbarung für fünf Jahre gelte, habe man nun finanzielle Planungssicherheit.

Reemtsen mag das nicht so recht mit der geplanten Reduzierung der Professorenstellen versöhnen. „So einen Abbau kann niemand wollen“, sagt er. „Aber wenn das Land nicht mehr Mittel zur Verfügung stellt, dann müssen wir in diese Richtung gehen und kleiner werden.“ Nur: Wegen des Führungsvakuums kann der Umbau vorerst nicht beginnen, und das bringt Reemtsen auf. Stillstand, das hat die BTU seiner Ansicht nach lange genug gehabt. Immerhin durften wegen der geplanten Umstrukturierung seit drei Jahren keine neuen Professoren mehr berufen werden. „Inzwischen ist jede vierte Professur an der ehemaligen BTU von einem Gastprofessor besetzt oder wird vertreten“, sagt Reemtsen. Gastprofessoren aber betreuen meist keine Abschlussarbeiten oder Doktoranden, und sie werben keine Drittmittel ein.

Werden jetzt Fächer gestrichen?

Wenn es nach dem Mathematiker ginge, sollte man möglichst rasch mit dem Umbau beginnen. Also entscheiden, welches Profil die neue BTU künftig haben soll, und dafür die Stellen ausschreiben. Aber so ganz ohne Ärger wird das nicht gehen: So eine Fusion, zusammen mit einem so massiven Abbau an Professuren, sei nur durch die Streichung ganzer Fächer zu machen, glaubt Rembert Reemtsen. Nur welche? Das Land hat dazu keine Vorgaben gemacht. Untereinander werden sich die Professoren kaum einigen können, und der Präsident tritt voraussichtlich erst an, wenn die Studiengänge, die dann wieder drei Jahre laufen, für den nächsten Herbst festgelegt sind.

Auf den neuen Präsidenten kommt auf alle Fälle eine Menge Arbeit zu. Wolfgang Schröder hat schon jetzt gut damit zu tun, zwei grundverschiedene Hochschulen zusammenzuführen. Er war bislang Kanzler der BTU Cottbus. Weil der Kanzler der Hochschule Lausitz mit der Fusion in Pension ging, übernahm er die gemeinsame Leitung. Schröders Aufgabe ist es nun, die Verwaltungen der beiden Hochschulen zusammenzubringen. Schon seit Herbst vergangenen Jahres tagt eine AG Governance, die die Integration der Verwaltungen vorbereitet hatte. Ein neues Organigramm, das zeigt, wie die künftige Verwaltung organisiert ist, gibt es schon. Die einzelnen Abteilungen sind zwar jeweils noch auf beide Standorte verteilt, haben aber meistens eine gemeinsame Leitung. Sie seien also „faktisch zusammengelegt“, sagt Wolfgang Schröder.

Ein großer Komplex seien die unterschiedlichen Anwendungen der HIS-Module in der Verwaltung. Also die IT, die zwar an beiden Standorten von der Hochschul-Informations-System-GmbH (HIS) kommt, aber eben nicht identisch ist. Und dann gibt es noch das gemeinsame Dokumenten-Management-System: Es müssen neue Leitungen geschaltet werden, man muss mit der Telekom reden, sich mit Routern, Switches und Firewalls befassen. „Es ist eine große Herausforderung, alles effizient zu organisieren und das Beste von beiden Seiten zu bewahren, auch wenn jetzt am Anfang vieles, aber noch nicht alles reibungslos läuft“, sagt Schröder.

Die Fusion kann eine Chance sein

Jetzt fehlt nur noch eines: Dass sich auch die Menschen auf beiden Seiten als Teil des Ganzen sehen. „Noch tut keiner was dafür, dass hier ein Wir-Gefühl entsteht“, sagt Matthias Heinze. „Aber wenn die Hochschulangehörigen nicht finden: Wir sind die BTU Cottbus-Senftenberg, dann funktioniert das nicht.“
Ein Wir-Gefühl, das hat die Fusion eindeutig gebracht. Allerdings nur als „Wir, die BTU Cottbus“, in Kombination mit Wutschnauben über die Fusion; vielleicht vereinzelt auch „Wir, die Hochschule Lausitz“, zusammen mit „Die da in Cottbus“. Von „Wir, die BTU Cottbus-Senftenberg“ war bislang eher nicht die Rede.
Aber das kann ja noch werden, Cottbus und Senftenberg haben schon ganz anderes geschafft. Im Stadion der Freundschaft, ausgerechnet, bestreitet der FC Energie Cottbus tapfer seine Zweitliga-Heimspiele, mal mehr, mal weniger erfolgreich, immer beliebt. Dass er einst aus dem SC Aktivist Brieske-Senftenberg hervorging, ist den Fans längst egal.

Steckbrief der Ehemaligen

Steckbrief der Ehemaligen

Bisherige BTU Cottbus

  • Gegründet: 1991 als einzige technische Universität des Landes Brandenburg gegründet. Sie ging aus der Hochschule für Bauwesen Cottbus hervor.
  • Studierende: Knapp 7000 Studenten, darunter rund 1200 ausländische Studierende aus rund 100 Nationen.
  • Wissenschaftler: 119 Professoren, 283 wissenschaftliche Mitarbeiter.
  • Struktur: Die BTU hatte vier Fakultäten: Mathematik, Naturwissenschaften und Informatik; Architektur, Bauingenieurwesen und Stadtplanung; Maschinenbau, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen; Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik. Zudem gab es fünf zentrale wissenschaftliche Einrichtungen.
  • Budget: 49,1 Millionen Euro

Bisherige Hochschule Lausitz

  • Gegründet: Ebenfalls 1991. Sie ging aus der 1947 gegründeten Bergingenieurschule Senftenberg hervor. Studienorte in Cottbus und Senftenberg.
  • Studierende: Rund 3500 Studierende, darunter etwa 300 internationale Studierende aus mehr als 40 Staaten.
  • Wissenschaftler: 108 Professoren, 150 wissenschaftliche Mitarbeiter.
  • Struktur: Die Hochschule Lausitz hatte vier Fakultäten: Die Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik, die für Naturwissenschaften, eine für Musikpädagogik, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie eine für Bauen.
  • Budget: 14,7 Millionen Euro

Im Netz: www.b-tu.de/b-tu; www.tu-cottbus.de/btu; www.hs-lausitz.de/start.html

Dr. Birger Hendriks

„Wir brauchen mehr Durchlässigkeit“

COTTBUS Fachhochschulen und Unis können unter ein Dach passen, sagt Dr. Birger Hendriks. Er koordiniert die Zusammenlegung der BTU Cottbus mit der Hochschule Lausitz.

duz: Herr Hendriks, die Europäer bekommen immer weniger Kinder, und aus strukturschwachen Regionen ziehen junge Leute weg. Wird es künftig mehr Hochschulzusammenlegungen geben?

Hendriks: Das kann ich so pauschal nicht sagen. Aber es gibt immer wieder Fusionen, und auch in anderen europäischen Ländern redet man über weitere Vorhaben. Das muss nicht schlecht sein.
 
duz: Mit dem demografischen Wandel wird es für manche Hochschulen eng. Helfen Fusionen?

Hendriks: Wenn ich zwei unterbelegte Hochschulen in einem Gebiet habe, das sich demografisch schlecht entwickelt, habe ich doch zwei Möglichkeiten: zumachen oder kooperieren. Auch unter Strukturaspekten ist Kooperation die sinnvollere Variante. Eine Hochschule ist ein wichtiger Faktor, sie erhält Kaufkraft und Arbeitsplätze.

duz: In Cottbus wurde vor allem kritisiert, dass eine Uni und eine Fachhochschule zusammengeführt werden sollten. Von einer Art Gesamtschule war die Rede.

Hendriks: Das ist ein unzutreffender Vergleich. Wir haben heute eine ganz andere Durchlässigkeit als vor 40 Jahren. Ein Fachhochschul-Bachelor kann einen Master an der Uni machen, ein Fachhochschul-Master kann promovieren. Und ein Handwerksmeister kann ohne Weiteres studieren, das ist in skandinavischen Ländern schon längst so. Wir brauchen noch mehr Durchlässigkeit von beruflicher zu universitärer Bildung, von Fachhochschule zur Uni.

duz: Aber geht es damit voran, wenn mehr Fachhochschulen und Unis unter einem Dach sind?

Hendriks: Zumindest wird der Durchstieg erleichtert. Junge Leute aus bildungsfernen Schichten studieren eher an der Fachhochschule, 80 Prozent der Uni-Studierenden dagegen kommen aus bildungsnahen Familien. Die OECD wirft Deutschland immer wieder mangelnde Durchlässigkeit vor; da sind wir nicht gerade vorbildlich. Gleichzeitig müssen Studiengänge beschäftigungsfähige Absolventen hervorbringen, also kann man durchaus die starke universitäre oder fachhochschulische Ausprägung mancher Studiengänge beibehalten.

duz: Haben die Reformen, durch die Hochschulchefs mehr Macht erhalten haben, Fusionen leichter gemacht?

Hendriks: Ja. Für die Veränderungen bei Personal, Finanzen oder Verwaltung muss man in der Übergangszeit deutlich stärker steuern können.

duz: Und der Bologna-Prozess?

Hendriks: Auch die Bologna-Struktur hat viel erleichtert. Mit Bachelor und Master kann man intern flexibler operieren und zum Beispiel zwei Bachelor- und einen Master-Studiengang erhalten oder einzelne Module zusammenlegen.

duz: In der Wirtschaft hat es spektakulär gescheiterte Fusionen gegeben. Wie können Hochschulen das vermeiden?

Hendriks: Man sollte immer vom Produkt her denken: Welche Chancen gibt es? Welche Synergien und gegenseitige Befruchtung kann man erreichen? Zum Beispiel bei einer technischen und einer geisteswissenschaftlich orientierten Hochschule müsste man schon sehr überlegen, ob eine Fusion sinnvoll sein kann.

Die Fragen stellte Marlene Weiss.

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