
// Editorial //
Mit dem bisher heißesten Tag des Jahres ging heute (am 2. Juli) die aktuelle Hitzewelle zu Ende. Den Topwert des Tages gab es nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes ...
... in Andernach in Rheinland-Pfalz: Am Mittwochnachmittag gegen 15.30 Uhr wurden hier 39,3 Grad gemessen, was gleichzeitig die höchste Temperatur des bisherigen Jahres 2025 war. Zweitheißester Ort war Tangerhütte-Demker in Sachsen-Anhalt mit 39,2 Grad, gefolgt von Kitzingen in Bayern mit 39,1 Grad. Ein Allzeit-Temperaturrekord für Deutschland wurde damit verpasst: Dieser wurde am 25. Juli 2019 gemessen und lag bei 41,2 Grad an den DWD-Wetterstationen Tönisvorst und Duisburg-Baerl (beides Nordrhein-Westfalen) – so die Wetter-News der dpa (Deutschen Presse-Agentur).
Verglichen mit früheren Jahren also alles doch gar nicht so schlimm, gar nur ein Ausrutscher? Nun, auf die Hitze folgten teils heftige Unwetter, umgestürzte Bäume blockierten in Teilen den Bahnverkehr und Straßen, Autos wurden durch abgebrochene Äste beschädigt, Keller liefen voll, in mehreren Regionen Deutschlands kämpfte die Feuerwehr mit Waldbränden, was u. a. dazu führte, dass an der Grenze von Sachsen und Brandenburg ein Wohnheim für Schwerbehinderte evakuiert werden musste und in Thüringen Katastrophenalarm ausgelöst wurde. Doch nicht nur Deutschland litt an diesen Tagen unter der Hitzewelle, sondern ganz Europa war dem ausgesetzt, mit teils dramatischen Folgen.
So kamen in Frankreich mindestens drei Menschen ums Leben. Für 16 Departements einschließlich der Millionenmetropole Paris galt die höchste Warnstufe Rot. Im Süden und in Zentralfrankreich kletterten die Temperaturen örtlich teils auf mehr als 41 Grad. Rot im wahrsten Sinne des Wortes sahen auch die Spanier. Mit 46 Grad am 28. Juni in El Granado in Huelva stellte Spanien einen neuen Hitzerekord auf. Und ein Flächenbrand, bei dem zwei Menschen ums Leben kamen, zerstörte mindestens rund 5000 Hektar Fläche, was rund 7000 Fußballfeldern entspricht. Während die Menschen in großen Teilen Europas unter der extremen Hitze litten, bibberten die Argentinier vor Kälte. In der Hauptstadt Buenos Aires wurde mit minus 1,9 Grad die tiefste Temperatur seit August 1991 gemessen. Im Vorort El Palomar zeigte das Thermometer gar minus 7,4 Grad an – der niedrigste Wert seit 1967.
Behaupte mal einer, dass Wetternachrichten langweilig seien. Doch abgesehen von ihrem unbestreitbaren Unterhaltungswert zeigen sie uns doch vor allem eines: Wir Menschen bewegen uns sehenden Auges auf den Abgrund zu. Wenn wir und unsere Politiker nicht bereit zu einer radikalen Kehrtwende sind, um den Klimawandel zu stoppen und unsere Lebensressourcen zu schonen, dann war‘s das mit dem Planeten Erde. Wäre doch eigentlich schade. Dass jeder Einzelne von uns und auch jede einzelne Institution einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, um das Aus zu verhindern, zeigen die Beiträge in dieser Ausgabe zum klimagerechten Hochschulbau und zu Nachhaltigkeitskonzepten im Hochschulsektor. //
DUZ Wissenschaft & Management 06/2025 vom 04.07.2025