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// editorial: neu denken //

Nun steht sie – die neue Regierung, die sich aufgemacht hat mit dem Versprechen, alles anders, alles besser und alles viel schneller zu machen als die abgetretene Ampelkoalition ...

Ob ihr das unter Bundeskanzler Friedrich Merz gelingt, steht in den Sternen. Nicht nur, weil es berechtigte Zweifel an seinem Führungsstil gibt, sondern vor allem auch, weil auf das Gespann aus Christ- und Sozialdemokraten unzählige Baustellen warten. Jede drängender als die andere, jede hochkomplex und kaum noch mit den Rezepturen von gestern in den Griff zu bekommen.

Dies alles zu stemmen und auch nur annähernd in die richtige Richtung zu lenken, wäre eine fast übernatürliche Meisterleistung. Doch allein schon ein Blick auf die größte Oppositionspartei – oder besser gesagt Rundum-Blockade-und-alles-Hass-Partei – lässt befürchten, dass die neue Regierung das Ruder nicht oder zumindest nicht so schnell rumreißen werden kann, wie vom Gros der Bevölkerung ersehnt.

Gefragt sind neue, ideologiebefreite Ideen und gleichzeitig der Mut, sich von geliebten Konzepten, Vorstellungen und Vorgehensweisen zu verabschieden, die früher einmal funktioniert haben mögen oder die einfach aus Angst vor der Wählerschaft (nur eines von unzähligen Beispielen: Beamte und staatliche Rentenversicherung) nie angefasst wurden. Ob der Neuzuschnitt des bisherigen Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter der Leitung der Digitalisierungsexpertin Dorothee Bär so ein mutiger Schritt ist – auch das steht noch völlig in den Sternen. Die Raumfahrt damit als Innovationstreiber für den Standort Deutschland aufzuwerten – das kann man sicherlich nachvollziehen.

Jedoch drängt sich mir die Frage auf, ob man der Bildung mit ihrer Verschiebung in das Familienministerium nicht einen Bärendienst erweist. Bildung ist einer der Grundpfeiler, auf denen unsere Gesellschaft steht. Ob standfest oder wackelig – das hängt stark von den politischen Entscheidungsträgern ab. In Zeiten von rasant fortschreitender Künstlicher Intelligenz, eines alles aus dem Anker reißenden Populismus und einer beängstigenden Orientierungslosigkeit in der Bevölkerung ist ein starkes Bekenntnis zur Bildung als gesellschaftspolitischer Aufgabe gefragt. Bildung ist eben nicht nur Familiensache.

Doch bevor wir uns weiter mit den Sternen befassen und anfangen, zu spekulieren, möchte ich einen Blick auf die ersten öffentlichkeitswirksamen Schritte von Dorothee Bär in ihrem neuen Tätigkeitsfeld richten: Auf der 40. Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Magdeburg am 13. Mai konnte sie punkten, weil sie – so die HRK in ihrer anschließenden Pressemitteilung – „auf die wichtige und unverzichtbare Rolle der Hochschulen für die Gesellschaft und das deutsche Forschungs- und Innovationssystem hingewiesen“ hat. Dabei hob sie – so die HRK weiter – „mit Blick auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wissenschaft u. a. auf den Investitionsbedarf bei der Hochschul-Infrastruktur ab“. Um dieses THEMA dreht sich auch die neue DUZ-Ausgabe. Dort erfahren Sie, wo und warum es überall im Hochschulbau bröckelt und wie zum Beispiel die Bauhaus-Universität Weimar und die Universität Bonn sich dem mit neuen Ansätzen entgegenstemmen.//

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