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// editorial: don´t cry for me argentina //

Bulldozer, Kettensägen, Abrisshämmer – mit dieser Ausgabe begibt sich die DUZ in eine ihr eher ferne Arbeits- und Lebenswelt. Nicht dass uns die Kraft, Größe und auch Schönheit dieser meist auf dem Bau ...

... und in Mafiafilmen zum Einsatz kommenden Maschinen nicht beeindruckt. Es ist schon faszinierend, sie auf einer Industriemesse oder Großbaustelle aus der Nähe zu betrachten und zu erleben, mit welcher Wucht und Schlagkraft sie ganze Gebäude und sperriges Material zerlegen können.

Doch was sie anrichten können, wenn sie in die Hände blindwütig agierender Politiker geraten, erfüllt mich mit Besorgnis: Denn mit Javier Milei in Argentinien und Donald Trump in den USA haben zwei Männer die Macht ergriffen, die mit aller Gewalt gegen alles, was ihrem Weltbild entgegensteht, vorgehen. Neben Medien und Journalisten haben sie besonders Hochschulen und Wissenschaftler im Visier. Das alles hat seine eigene Logik, denn wer den Klimawandel und seine fatalen Auswirkungen auf Kosten der Weltbevölkerung negiert, muss Klimaforscher mundtot machen. Das ist aus Sicht autoritärer Politiker nur folgerichtig.

Wie systematisch und minutiös durchgeplant die Regierungen von Milei und Trump ihre Bulldozer-Kettensägen-Strategie verfolgen, haben wir für Sie im DUZ-THEMA „Don´t Cry for Me Argentina“ und im Beitrag „Von einem der auszog, Amerika das Fürchten zu lehren“ zusammengefasst. Während Sie dies lesen, gab es sicherlich erneut Attacken auf die Freiheit der Wissenschaft. Die rasante Geschwindigkeit, mit der allein die Trump-Administration jedwede Strukturen niederzureißen versucht, ist beängstigend. Wir Journalisten kommen da kaum noch nach und wohl auch nicht die politische Opposition. Trumps Kontrahenten – die Demokraten – finden nur langsam den Weg aus der Schockstarre nach den verlorenen Wahlen. Und einige der US-Eliteuniversitäten, wie die Colombia University, üben sich im Kotau vor den neuen Machthabern angesichts deren erpresserischer Methoden.

Doch es gibt auch Grund zur Hoffnung, dass sich die Wissenschaftscommunity nicht vollends gemein macht mit der zunehmend autoritärer agierenden US-Regierung: So hat laut Tagesthemen (vom 16. April) Harvard-Präsident Alan Garber in einem öffentlichen Brief deren Forderungen zurückgewiesen: „Keine Regierung – unabhängig davon, welche Partei an der Macht ist – sollte diktieren, was private Universitäten lehren dürfen, wen sie aufnehmen und einstellen dürfen und welche Studien- und Forschungsbereiche sie verfolgen dürfen“, schrieb Garber. Die Trump-Regierung legte daraufhin Bundesmittel für Harvard in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar auf Eis. Beifall erhielt Garber prompt von Barack Obama: „Harvard hat ein Beispiel für andere Hochschulen gesetzt, indem es einen ungesetzlichen und unbeholfenen Versuch zurückgewiesen hat, die akademische Freiheit zu unterdrücken“, so der US-Expräsident und ehemalige Harvardianer.

Und noch ein kurzer Blick auf Deutschland: Es herrscht Einigkeit darüber, dass die neue Regierung mehr Anreize für Innovationen schaffen sollte. Dazu zählt, dass man den Transfer aus der Forschung in Wirtschaft und Gesellschaft stärken muss, mit entsprechenden Rahmenbedingungen für das Transferpersonal. Das neue DUZ-Sonderformat „DUZ TransferRaum“, das in Kooperation mit der TransferAllianz erstellt wird, greift diese Thematik auf.//

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