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// editorial: beweglicher sein //

Deutschland hat gewählt und was auch immer Sie und ich vom Wahlausgang halten mögen – auf eines können wir uns sicherlich einigen...

...Die neue Regierungskoalition muss im Eiltempo dem Innovationsstau Einhalt gebieten ebenso wie der ausufernden Bürokratie. Und wenn das nicht schon schwer genug wäre: Sie darf dabei die ökologische Transformation nicht aus dem Blick verlieren. Denn den Klimawandel und seine fatalen Folgen kann niemand ernsthaft leugnen, es sei denn er heißt Trump, Milei oder Orbán. Und ebenfalls nicht zu unterschätzen: die Anstrengungen, welche die Politik ab sofort für den sozialen Zusammenhalt und ein wieder herzustellendes Bewusstsein in der Bevölkerung für den Wert von Demokratie, Vielfalt und Toleranz aufwenden muss. Das Wahlergebnis spiegelt die immense Verantwortung wider, die der neue Kanzler und sein Kabinett hierfür haben. Läuft das schief, ignoriert die neue Regierung die letztgenannten Herausforderungen, weil sie zu sehr auf die ökonomische Kehrtwende schielt – koste es, was es wolle – und  obendrein glaubt, mit der Zurücksendung von ein paar (straffälligen) Geflüchteten alles schon wieder gut werden zu lassen, dann steuert Deutschland auf einen politischen und gesellschaftlichen Abgrund zu, wo dann statt bunt Braun die vorherrschende Farbe sein wird.

Ein Schlüsselelement, um dies abzuwenden, ist eine massive Investition in Infrastruktur und Forschung (und Talente), die Innovation und den Transfer von Forschungsergebnissen in Wirtschaft und Gesellschaft ermöglichen und beschleunigen (und die, was gesellschaftspolitisch immens wichtig ist, unseren Wohlstand sichern, die Bevölkerung beruhigen und den Staat resilient gegenüber Extremisten machen). Denn wir Deutschen sind inzwischen Weltmeister in Sachen Langsamkeit. Das hat etwas mit Regelwut und bürokratischen Hürden zu tun, die selbstständiges und lösungsorientiertes Handeln fast zum Erliegen bringen. Es hängt aber zugleich mit unserer deutschen Mentalität zusammen, die schon fast reflexartig auf alles Neue und nicht dem typischen Prozedere entsprechendes Ansinnen mit einem „Aber“ reagiert. Ein Land der „Aberer“ aber kann unmöglich technologischer Spitzenreiter und Innovationstreiber sein, wie es Deutschland über viele Jahre lang war. Es würde sich dann eher in ein dystrophisches Gebilde verwandeln, das im besten Fall das nachahmt, was andere vormachen.

Doch dazu muss es nicht kommen. Unser Land, das immer noch reich an klugen Köpfen ist, das über Spitzentechnologien, exzellente Hochschul- und Forschungseinrichtungen und weltweit erfolgreich agierende Unternehmen verfügt und das auf langjährig gepflegte Partnerschaften auf Augenhöhe bauen kann, kann den derzeitigen Stillstand und Panikmodus überwinden. „Wir müssen es nur wollen“ – wie TUM-Präsident Thomas F. Hofmann und Stifterverband-Präsident Michael Kaschke in ihrem Gastbeitrag skizzieren und dieses Tun mit konkreten Vorschlägen untermauern. 

Wirklich wollen, beweglicher sein und die Expertise aus der Wissenschaft ernst nehmen – das gilt auch für die seit Langem angekündigte Mobilitätswende. Die Liste der Versäumnisse ist lang, ebenso wie die der Lösungsvorschläge seitens der Forscher, wie Sie in unserem THEMA nachlesen können. //

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