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// editorial: einfach machen //

Jedes Jahr im Sommer organisiert die Alexander von Humboldt-Stiftung die Humboldt Residency. Sechs Wochen lang arbeitet ein internationales und multidisziplinäres Team an einer Fragestellung. ...

... In diesem Jahr durfte ich dabei sein, ich war eine der insgesamt elf Teilnehmer aus zehn Ländern. Die Frage, mit der wir uns beschäftigt haben, ist spannend, aber auch sehr groß: Wie kann man Forschungskooperationen zwischen ärmeren Ländern und reichen Ländern fair gestalten? Denn bisher laufen diese Kooperationen häufig alles andere als gerecht ab: Das Forschungs­design wird von den Kooperationspartnern aus dem wohlhabenden Land vorgegeben. Das gewonnene Wissen ist häufig nur den Forschenden aus reichen Ländern zugänglich. Bei Publikationen landen die Forschenden aus ärmeren Ländern auf den weniger prestige­trächtigen Positionen in den Autorenzeilen der Publikationen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Für mich war die Residency eine riesige Bereicherung. Wann hat man schon einmal die Chance, über mehrere Wochen mit einer Forschungsmanagerin aus Indien, einer Biochemikerin aus Nepal, einer Nachhaltigkeitsaktivistin aus Nigeria und einem Sozialanthropologen aus der Mongolei über ein Thema zu diskutieren, zu dem alle unterschiedliches Wissen mitbringen und auf das alle eine andere Perspektive haben?

Unter anderem ist in diesem Sommer ein Policy Paper entstanden, das sich an die deutschen Forschungsförderer richtet. Denn da, wo die Mittel vergeben werden, muss der Hebel ansetzen. Das Gute dabei: Ganz viele der Punkte lassen sich leicht umsetzen. Warum also nicht einfach machen? Für ein weiteres Projekt, das ich aus dem Residency-Programm mitgenommen habe, möchte ich an dieser Stelle werben: Gemeinsam mit der Fachzeitschrift SustainE gibt die Stiftung eine Sonderausgabe heraus, die das Ziel hat, eine Brücke zwischen traditionellem, lokalem, indigenem Wissen und der Wissenschaft zu schlagen. Unter sustaine.org/humboldt können noch bis Mitte Januar Beiträge zu dem Thema eingereicht werden. Ganz bewusst wird nicht nach Fachartikeln gefragt, sondern es können zum Beispiel auch Filme, Fotos und Audiofiles hochgeladen werden. Wichtig: Ganz explizit sind Menschen außerhalb der Wissenschaft aufgerufen mitzumachen.

Unsere Kollegin Bärbel Schwertfeger hat die Titelgeschichte für diese Ausgabe recherchiert und aufgeschrieben. Es geht um das unschöne Thema „Machtmissbrauch“. Machtmissbrauch ist in Strukturen, in denen die Karrierewege von Menschen ganz stark von ihren Vorgesetzten abhängig sind, schwer zu unterbinden. Aber, so steht es in dem Beitrag, sind die Institutionen nicht machtlos und haben Spielräume, um den Machtmissbrauch zu unterbinden. Zum Beispiel, indem sie klare Strukturen schaffen, die es Betroffenen ermöglichen, Machtmissbrauch zu melden. Auch hier stellt sich die Frage: Warum nicht einfach machen?

Die DUZ-Redaktion wünscht Ihnen ruhige Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr. //

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