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// editorial: kräfte freisetzen //

Die Zukunftsfähigkeit von Wissenschaft, Wirtschaft wie gleichwohl von Gesellschaft und Politik hängt von vielerlei Faktoren ab: qualifiziertes und motiviertes Personal, politische Rahmenbedingungen ...

... und Anreize, Rechts­sicherheit und Innovationsfähigkeit sind einige davon. Doch es ist vor allem die Fähigkeit, sich permanent zu erneuern und den Wandel als positive Herausforderung anzunehmen, die über die Zukunft und damit auch die viel beschworene Wettbewerbsfähigkeit entscheiden. Kein leichtes Unterfangen. Denn warum ändern, was altbewährt ist? Warum an etwas rütteln, bei dem man lange Zeit die Nase vorne hatte?

Es genügt, seinen Blick auf die aktuelle Wirtschaftspresse zu lenken – Stichwort deutsche Autoindustrie oder KI-Entwicklungen –, um sich vor Augen zu führen, dass die Strategie des „wir sind die ewigen Weltmeister, alle Welt will unsere einzigartigen Produkte haben“, in eine Abwärtsspirale führt. Doch wie wird der Wandel animiert, woher kommen die Ideen und Anreize für Neues? Wer hat die notwendige Wirkungskraft, um Kräfte freizusetzen und den Weg in die Zukunft zu ebnen? Wer mitten im Geschehen steht und eine Wissenschaftseinrichtung oder ein Traditionsunternehmen allen Widrigkeiten zum Trotz am Laufen halten muss, wird dazu in der Regel weder Zeit noch Energie haben. Zudem muss er, soweit er überhaupt dazu kommt, mit starkem Gegenwind rechnen. Die Widerstandskraft, die gegen alles Neue aufgebracht wird, ist bemerkenswert und sie ist äußerst kontraproduktiv, wenn es grundsätzlich nur darum geht, sich gegen alles Neue zu stellen. 

Eine Antwort, wer die Rolle des Aufbrechers und Impulsgebers spielen kann und dabei durchaus auf Akzeptanz stößt, finden Sie in unserem aktuellen THEMA. Unsere Autorin Gudrun Sonnenberg beschäftigt sich dort mit dem Selbstverständnis und der Wirkung von Stiftungen für unser Wissenschaftssystem. Immerhin fördern rund 5000 der gut 25 000 Stiftungen in Deutschland die Wissenschaft. Die Stiftungsforscher Pascal Goeke und Evelyn Moser bescheinigen den Stiftungen fast schon so etwas wie eine Maulwurftaktik: „Durch ihre Zugehörigkeit qua Andersartigkeit in faktisch allen Bereichen der modernen Gesellschaft gelingt es Stiftungen immer wieder, konstruktiv zu irritieren, Routinen aufzubrechen und vermeintliche Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen.“

Und als Leseempfehlung zum Ausstieg lege ich Ihnen den Gastbeitrag von Charlotte von Knobelsdorff und Marc-Philippe Weller von der Universität Heidelberg ans Herz. Im Rahmen der DUZ Serie „Demokratie stärken“ sind sie überzeugt von der besonderen Rolle der Hochschulen für unser demokratisches Gefüge: „Demokratie lebt von gesellschaftspolitischen Voraussetzungen, die sie nicht allein schaffen kann. Die Universitäten sind Inkubatoren, sie stützen und stärken die Demokratie“. Hoffen wir für uns alle, dass dieses Denken weitverbreitet ist und die hier reklamierte Rolle mit allen ihren Verpflichtungen im Hochschulalltag auch ihren Widerhall und Niederschlag findet. //

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