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// editorial: zufriedenheit //

Schon fast täglich setzt die amtierende Bundesregierung mit ihren Beschlüssen und Haushaltskürzungen auch die Wissenschaftswelt in Alarmbereitschaft. Der Riss zwischen den bei Amtsantritt geäußerten Willensbekundungen und dem, was davon umgesetzt wird, wird immer größer. ...

... Jüngstes Beispiel: Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2025 sieht vor, dass die Grundfinanzierung des Deutschen Akademischen  Austauschdienstes (DAAD) um 13 Millionen Euro gekürzt wird. Dies steht im klaren Widerspruch zur Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung, die im Juli 2023 veröffentlicht wurde. Denn dort heißt es: „Wir stärken unsere Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik und die Wissenschaftsdiplomatie, die unseren Austausch mit der Welt über Werte und Interessen vorantreiben und damit Deutschlands Chancen zur Vernetzung und Verständigung sicherstellen.“ Zudem wollte die Regierung, so das Papier, „ihre Anstrengungen intensivieren, Forschung und Entwicklung gezielt zu fördern und dabei auch vor illegitimer Einflussnahme zu schützen.“

Nun steht die berechtigte Frage im Raum: Wie soll der DAAD, der eine Schlüsselrolle im Bereich der Außenwissenschaftspolitik einnimmt, seine im Zeichen der Zeitenwende stehenden, immer komplexer werdenden Aufgaben wahrnehmen, wenn ihm gleichzeitig der Geldhahn zugedreht wird?

Verlässlichkeit muss oberstes Gebot der Politik sein, sonst verliert sie an Glaubwürdigkeit – mit verheerenden Auswirkungen. Wie sehr sich die Ampelkoalition damit schwertut, zeigt eine weitere Hiobsbotschaft – dieses Mal aus dem Haus von Innenministerin Nancy Faeser: In ihrem Etat für 2025 sind keinerlei finanzielle Mittel mehr eingeplant für das „Bundesaufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan“. Wir erinnern uns: Als im August 2021 die Taliban die Macht übernahmen, kündigte die Bundesregierung groß an, ehemaligen Helfern der Bundeswehr und ihren Familien, aber auch Feministinnen, Menschenrechtsaktivisten, Richtern und Hochschulangehörigen, die um ihr Leben fürchten, zu helfen. Über das im November 2022 gestartete Bundesaufnahmeprogramm wollte die Bundesregierung monatlich bis zu 1.000 gefährdete Personen aus Afghanistan aufnehmen. Bisher hätten so also 20.000 Menschen aufgenommen werden müssen. Laut ARD sind es tatsächlich nur 533, also weniger als drei Prozent der angekündigten Aufnahmen.
Dieser gefährliche Wankelmut, der in der Politik immer mehr um sich greift, spielt den Diktatoren dieser Welt in die Hände. Wie wollen wir Menschen aus anderen kulturellen Kontexten und politischen Systemen von unseren Werten überzeugen, wenn wir so unzuverlässig sind?

Um die Übereinstimmung zwischen Selbstbild und Fremdbild geht es auch im THEMA dieser Ausgabe, das sich um Mitarbeiterzufriedenheit dreht. Auch hier scheint es eine große Kluft zu geben, die sich dieses Mal zuungunsten der Arbeitgeberseite auswirken könnte. Der aktuelle Arbeitsmarkt macht es möglich. Lesen Sie (ab Seite 16), wie Sie dafür sorgen können, dass Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufrieden(er) sind und gerne für Sie und mit Ihnen arbeiten. //

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