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// editorial: mental health //

„Wir holen Einsamkeit aus der Tabuzone, indem wir offen darüber reden. Einsamkeit ist keine Krankheit, aber sie kann krank machen und Millionen Menschen in Deutschland, ob jung oder alt, sind betroffen“ – mit diesen Worten ...

... leitete Bundesfamilienministerin Lisa Paus die Aktionswoche gegen Einsamkeit ein, die vom 17. bis 23. Juni stattfand. Dass vor allem auch zunehmend junge Menschen unter Einsamkeit leiden, belegt das von Ministerin Paus beauftragte „Einsamkeitsbarometer 2024“, das die Entwicklung von Einsamkeit in Deutschland aufbereitet hat. Sicherlich überrascht es nicht, dass während der Pandemie die Einsamkeitsbelastung bei jüngeren Menschen besonders stark angestiegen ist. Besorgniserregend ist jedoch, dass sich die Belastung weiter fortgesetzt hat und bei den 18- bis 29-Jährigen auf einem höheren Niveau liegt als vor der Pandemie, im Gegensatz zur restlichen Bevölkerung – mit weitreichenden Folgen für die physische, psychische und soziale Gesundheit.

Die Autoren des Einsamkeitsbarometers fordern daher, dass Politik und Gesellschaft „gezielte Maßnahmen zur Prävention von Einsamkeitsbelastungen bei allen Altersgruppen ergreifen“ sollen. Ein Appell, der auch für die Hochschulen gilt, die immer häufiger damit konfrontiert sind, dass Studierende psychische und damit einhergehende soziale Probleme haben (THEMA, ab Seite 22). Belegt wird dies durch Zahlen einer Umfrage der Techniker Krankenkasse: demnach ist der Anteil der Studierenden, die sich ziemlich oder stark emotional erschöpft fühlen, von 2017 bis 2023 um 48 Prozent gestiegen ist. Zwei Drittel erleben Stress als gesundheitliche Belastung. Bei Ängsten und Sorgen sind es noch einmal 63 Prozent. Wie die Hochschulen hier gegensteuern können und welche Rolle dabei der Hochschulsport einnehmen kann, zeigt das dieser Ausgabe beliegende DUZ Special „Lebenswelt gesunde Hochschule – Auf dem Weg zu einem professionellen Gesundheitsmanagement“.

Und noch ein Nachsatz zum Einsamkeitsbarometer, wo mir folgende Aussage ins Auge gestochen ist: „Einsamkeitsbelastungen stehen in einem negativen Zusammenhang mit dem Vertrauen in politische Institutionen, dem politischen Interesse der Bevölkerung sowie mit der Motivation zur Beteiligung an politischen Prozessen.“ Anders gesagt: Einsamkeit und damit verbundene soziale und psychische Probleme bergen Gefahren für die Demokratie. Und damit gehe ich zu einem nicht minder wichtigen Thema über, das Hochschulen herausfordert: Demokratiebildung. Unter dem Titel „Lehrziel Demokratie – werden wir dieser Verantwortung gerecht?“ veranstaltete der Hochschullehrerbund (hlb) kürzlich ein Kolloquium. Im Interview (ab Seite 14) skizziert hlb-Vizepräsident Jochen Struwe, warum Hochschulen diese Aufgabe ernster nehmen sollten. Und Leuphana-Präsident Sascha Spoun veranschaulicht am Beispiel der aktuellen Studierendenproteste (ab Seite 12), wie Diskursfähigkeit und Demokratie zusammhängen und warum die Hochschulen unbedingt bei ihren Studierenden für die Freiheit im Denken und Reden eintreten müssen und sie selber uneingeschränkt vorleben sollten. //

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