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// editorial: generation Z //

Es scheint deutscher Volkssport zu sein, in übelster Art und Weise über junge Menschen herzuziehen und ihnen zu unterstellen,...

...dass sie die deutschen Tugenden gefährden. Wobei diese Tugenden hierzulande seit Langem schon auf dem Weg in die Mottenkiste sind und viele der Älteren, die diese so hochhalten, sich selber durch Bequemlichkeit, Besitzstandswahrung und Versorgungsmentalität auszeichnen. Ich erwähne hier nur mal den Trend zur Frührente um jeden Preis oder die geringe Bereitschaft, sich selbstständig zu machen, anstatt sein Dasein in beamtenähnlichen Verhältnissen zu fristen. Ein schönes Vorbild für die Jungen – in diesem Fall insbesondere für die Generation Z, die derzeit in aller böser Munde ist.

Vielleicht hat mich die Erinnerung an meine eigene Jugend in den 80er-Jahren (uns wurde mit Vehemenz abgesprochen, studierfähig zu sein – der reformierten Oberstufe und mangelnder Disziplin und Manieren wegen) dazu bewogen, unsere Autorin Bärbel Schwertfeger die Thematik mal intensiver unter die Lupe nehmen zu lassen. Das Kernergebnis verwundert nicht wirklich: Das beliebte Jungen-Bashing wird den Gescholtenen nicht gerecht, es spiegelt vielmehr das Unvermögen Älterer wider, sich in junge Menschen hineinzuversetzen und auf deren veränderte Lebensverhältnisse, Herausforderungen, Ansprüche und Sichtweisen adäquat einzugehen. Da sind künftig vor allem Arbeitgeber und auch Bildungsanbieter gefragt, wenn sie im Wettlauf um den rarer werdenden Nachwuchs mithalten wollen. So beschäftigt sich die Telekom bereits sehr intensiv mit der Frage, wie sie attraktiver für den Nachwuchs sein und ihn vor allem auch binden kann. Telekom-Personalmanagerin Marina Kuttig ist davon überzeugt, dass Führung bei der Bindung von Mitarbeitenden künftig eine viel größere Rolle spielen wird: „Wenn die gut funktioniert, dann ist das Recruiting zweitrangig, weil sich das rumspricht.“ 

Apropos Wettlauf um den Nachwuchs: Private Hochschulen erfreuen sich steigenden Zulaufs – ganz anders als die staatlichen. Einer der Gründe scheint zu sein: Sie haben wohl die Bedürfnisse ihrer Studierenden besser im Blick – auch das spricht sich rum. Was beide Hochschultypen voneinander lernen könnten und weshalb eine engere Kooperation zwischen ihnen das Bildungssystem erneuern könnte – das diskutieren Anne Lequy und Jürgen Abendschein, moderiert von Diane Freiberger unter dem Titel „Das Beste aus beiden Welten vereinen“. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre. Diskutieren Sie gerne mit (per E-Mail an: a.fritsche@duz-medienhaus.de).

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