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// Editorial: leadership //

Kann man Erfüllung in einem Job finden, der einem mehr Misserfolge als Erfolgsmomente beschert und der...

... von immer neuen Einschränkungen bestimmt wird? Und wie lange hält man das durch – vor allem, wenn man eine Führungsposition innehat und eigentlich etwas gestalten und voranbringen möchte? Diese Überlegungen schossen mir dieser Tage unwillkürlich durch den Kopf, als ich einen Blick auf den Haushaltsentwurf 2024 des Bundes und den arg geschrumpften Wissenschaftsetat warf: 1,162 Milliarden Euro weniger als 2023 sind ein herber Schlag für die Wissenschaft. Und ich möchte ergänzen: Die Streichorgie ist auch eine Zumutung für die amtierende Wissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Wie soll sie all die ehrgeizigen Pläne umsetzen, die dem Koalitionsvertrag zu einigem Glanz verholfen haben – nehmen wir nur als Beispiel die DATI? Die Antwort ist so simpel wie erschreckend: Stark-Watzinger wird umschichten müssen und das geht wie im richtigen Leben zulasten der Schwächsten – hier der auf BAföG angewiesenen Studierenden. Bildungsgerechtigkeit sieht anders aus und eine Politik, die den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel ernst nimmt, wird dem erst recht nicht gerecht.

Aber kommen wir zurück zum Ausgangspunkt dieses Editorials: Mir persönlich ist die Frage nach dem beruflichen Wohlbefinden und Erfolg unserer Wissenschaftsministerin natürlich „egal“, ich finde sie jedoch interessant im Kontext von „Leadership“, dem THEMA dieser Ausgabe. Unsere Autorin Bärbel Schwertfeger, ausgewiesene Fachjournalistin für Themen rund um Wirtschaftspsychologie, Personalmanagement sowie Nachwuchs- und Führungskräfteentwicklung, hat die kürzlich veröffentlichte Studie „Leadership in Science“ unter die Lupe genommen. Das von obs international – ein auf den Wissenschaftsbereich spezialisiertes Beratungsunternehmen – vorgelegte Papier kommt zu dem Schluss, dass Führung in Wissenschaftsorganisationen noch immer eher stiefmütterlich behandelt wird und der Professionalisierungsgrad zu wünschen übrig lässt. 

Ergänzend dazu haben wir ausgewählte Personen mit Wissenschaftsbezug befragt, was eigentlich „gute Führung“ in und für die Wissenschaft ist und wie man sie am besten lernt. Eine Antwort fand ich mit Blick auf das Tun unserer Wissenschaftsministerin besonders aufschlussreich: „Gute Führung“ – so Stiftungsmanagerin Andrea Frank – „ist gekennzeichnet durch ein wertschätzendes Durchsetzungsvermögen, sie fördert Veränderung und gibt Raum für Reflexion und Feedback.“ Vielleicht sollte Bettina Stark-Watzinger mal bei unseren Expertinnen und Experten nachfragen, wie sie sich künftig für die Belange der Wissenschaft „wertschätzend durchsetzen“ kann, auch gegenüber dem Obersparkommissar aus der eigenen Partei.

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