POLITIK & GESELLSCHAFT

FORSCHUNG & INNOVATION

STUDIUM & LEHRE

KOMMUNIKATION & TRANSPARENZ

ARBEIT & PSYCHOLOGIE

WISSENSCHAFT & MANAGEMENT

75 JAHRE DUZ

 Login

// Editorial //

In dieser Ausgabe warten wir ausnahmslos mit guten Nachrichten für Sie auf. Sie zeigen allesamt, dass sich das Wissenschaftssystem bewegt – allen Unkenrufen zum Trotz ...

... Zwar meist (viel zu) langsam, aber angesichts des Beharrungsvermögens seiner angestammten Akteure und der in der Regel recht komplexen Sachlagen macht dies Hoffnung. Nehmen wir als Erstes die jetzt vorgelegte Evaluation der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF). Die Gutachter sprechen der AiF das Potenzial zu, eine „unverzichtbare Rolle im deutschen Innovationssystem einnehmen“ zu können. Allerdings müssen nun die notwendigen Reformen erfolgen. Ein kurzer Einschub in diesem Kontext: Was macht eigentlich die DATI? Wie werden AiF und DATI künftig zusammenarbeiten, um Transfer und Innovation voranzutreiben? Und wie werden sie es schaffen, ein klar erkennbares Alleinstellungsmerkmal auszuarbeiten, um keine unnötigen und obendrein kostspieligen Doppelstrukturen zu haben?

Aber zurück zu den guten Nachrichten: Als eine solche ist die Berufung von Holger Hanselka zum neuen Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft zu bewerten. Hanselka, seit 2013 Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), folgt damit auf Reimund Neugebauer, der nach heftiger Kritik an seiner Amtsführung – unter anderem aufgrund eines Berichtes seitens des Rechnungshofes – seinen Posten im Mai aufgab. Wer einen ersten Eindruck davon gewinnen möchte, was man von dem Wissenschaftsmanager Hanselka für Fraunhofer, aber auch darüber hinaus erwarten darf, sollte das Interview lesen, das wir im Mai 2021 mit ihm geführt haben. Lassen Sie mich nur einen Satz zitieren, der mir aus diesem Gespräch besonders im Gedächtnis geblieben ist und der zeigt, wie der gebürtige Niedersachse so tickt: „Für mich ist es eine Form von Lebensglück, in maximaler innerer Freiheit agieren zu können und etwas zu verändern.“

Mit dem Anspruch, etwas von Grund auf an zu verändern, ist auch die Führungsspitze der Universität Bielefeld mit ihrem Academic-Tenure-Konzept angetreten. Es geht dort um nichts Geringeres, als einen Ausweg aus der Karriereeinbahnstraße für den wissenschaftlichen Nachwuchs zu schaffen. Marie I. Kaiser, für das Konzept zuständige Prorektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung, erläutert den Anspruch des Vorhabens wie folgt: „Wir möchten erreichen, dass Dauerstellen im akademischen Mittelbau – sprich Academic-Tenure-Stellen – und Professuren als gleichwertige Karriereziele in der Wissenschaft angesehen werden.“ Ein wichtiges und zugleich nicht ganz einfach umzusetzendes Unterfangen: Drei Jahre lang hat alleine der interne Abstimmungs- und Diskussionsprozess an der Bielefelder Uni gedauert, um alle relevanten Statusgruppen mit ins Boot zu nehmen. Ganz schön kraftaufwändig, wie das Interview mit Marie I. Kaiser erahnen lässt.

Diese Cookie-Richtlinie wurde erstellt und aktualisiert von der Firma CookieFirst.com.

Login

Der Beitragsinhalt ist nur für Abonnenten zugänglich.
Bitte loggen Sie sich ein:
 

Logout

Möchten Sie sich abmelden?

Abo nicht ausreichend

Ihr Abonnement berechtigt Sie nur zum Aufrufen der folgenden Produkt-Inhalte: