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// Editorial: angekommen //

Schauen Sie sich bitte mal genauer den jungen Mann an, der unser Cover schmückt: Welchen Eindruck haben Sie...

...von Alaa Awad, dem jungen Syrer, der 2014 vor dem Krieg in seinem Heimatland nach Deutschland flüchtete? Als ich zum ersten Mal die Bilder sah, die unsere Fotografin Britta Frenz von ihm an seinen Lieblingsplätzen in der Hochschule Düsseldorf gemacht hat, dachte ich unwillkürlich: Der scheint gut bei uns „angekommen“ zu sein. Und in der Tat: Alaa Awad hat seine Zeit genutzt und alle ihm dargebotenen Chancen ergriffen, um sich eine neue Lebensperspektive in Deutschland aufzubauen – dem Land, das er inzwischen als seine neue Heimat ansieht. Sein gutes Angekommensein hat er sichtlich seinem eigenen Antrieb, Durchhaltevermögen und Fleiß zu verdanken. Doch das alleine hätte nicht gereicht, um hier sicher Fuß zu fassen. 

Dass der heutige Sozialarbeiter sich so schnell und gut integrieren konnte, liegt vor allem auch daran, dass die deutschen Hochschulen in den letzten Jahren sehr schnell und unbürokratisch Strukturen und Maßnahmen aus dem Boden gestampft haben, die den Geflüchteten beim Einstieg in Studium und Beruf und beim Ankommen in der neuen Lebensumgebung geholfen haben. Die vor allem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Flüchtlingsprogramme haben nicht nur die Integration von Geflüchteten gestärkt, sondern auch dem Internationalisierungsprozess an den Hochschulen einen wichtigen Schub gegeben – wie Sie in unserem THEMA nachlesen können. 

So weit, so gut. Doch schon sind die guten An- und Vorsätze vom Aus bedroht. Die Bundesregierung hat beschlossen, einen Teil der Mittel ab Januar 2023 zu kürzen. Dabei hätte es noch schlimmer kommen können, hätten einige der Wissenschaftsorganisationen wie DAAD, Alexander von Humboldt-Stiftung und Goethe-Institut nicht so ungewöhnlich lautstark gegen die Sparandrohungen protestiert. Mal sehen, wie es dann Ende 2023 weitergeht ... Übrigens: Als Begründung für das Streichkonzert verwies die Bundesregierung auf die Kosten des Ukraine-Krieges. Was soll man dazu noch sagen? Gerade die Flüchtlingsprogramme müssen „ausbaden“, was durch die Kriege und Krisen in dieser Welt angezettelt wurde. Sie auszudünnen, zeugt von mangelndem politischen Verstand.

Und ganz zum Schluss wünsche ich Ihnen zum Jahresausklang: „Frieden auf Erden!“ – ganz in Anlehnung an den Gesang der Engel in der Heiligen Nacht und die Weihnachtsbotschaft. Doch „Frieden kann nur werden, wenn Menschen dazu bereit sind“, wie Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident und Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland so treffend kommentiert. Lassen Sie uns alle daran arbeiten, dass Frieden eines unserer wichtigsten Güter bleibt – nicht nur mit Blick auf das Weltgeschehen, sondern auch in unserem engsten Umfeld – bei der Arbeit, im Familien- und Freundeskreis, im Umgang mit Menschen, die aus welchen Gründen auch immer vor unserer Tür stehen und um Einlass und Schutz bitten. 

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