Evaluationsagentur Baden-Württemberg (evalag)
Wo liegt der besondere Personalbedarf und was bietet die evalag den Mitarbeitenden? Auskunft geben die beiden Stiftungsvorständinnen und Geschäftsführerinnen.
Dieser Artikel ist im DUZ Magazin für Wissenschaft und Gesellschaft in der Rubrik "So läuft es bei uns" erschienen und Teil der Online-Reihe "Arbeitgeber im Portrait" auf DUZ Wissenschaftskarriere.
DR. ALETTA HINSKEN ist Stiftungsvorständin und Geschäftsführerin, Schwerpunkt Personal, der evalag – Evaluationsagentur Baden-Württemberg. Seit 2016 leitet sie dort die Abteilung Akkreditierung, Zertifizierung und Begutachtung.
DR. SIBYLLE JAKUBOWICZ ist Stiftungsvorständin und Geschäftsführerin, Schwerpunkt Finanzen, der evalag – Evaluationsagentur Baden-Württemberg. Seit 2009 leitet sie dort die Abteilung Beratung, Evaluation, Organisationsentwicklung und Wissenschaftsförderung.
Was zeichnet Ihre Institution aus?
evalag (Evaluationsagentur Baden-Württemberg) ist eine kleine Stiftung des öffentlichen Rechts mit einem extrem breiten Leistungsspektrum. Seit der Gründung im Jahr 2000 haben wir einen immensen Wandel vollzogen. Mit einigen Evaluationsverfahren im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gestartet, koordinieren derzeit 14 wissenschaftliche Referentinnen und Referenten und zwei Stiftungsvorständinnen an die 100 Projekte gleichzeitig.
Das Leistungsspektrum reicht dabei von Evaluationen über Akkreditierungsverfahren im In- und Ausland, Zertifizierungen von Weiterbildungsangeboten und -anbietern, Beratungsprojekten zur Organisationsentwicklung an Hochschulen und Projekten für das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg bis hin zu internationalen Kooperationsprojekten im Rahmen der Programme von Erasmus+ und daran anknüpfend angewandter Hochschulforschung. Außerdem bieten wir bereits seit einigen Jahren ein eigenes, vielfältiges Weiterbildungsprogramm für Hochschulmitglieder deutschlandweit an. In unserem neusten Projekt Weiter.mit.Bildung@BW, finanziert vom Land Baden-Württemberg, werden wir spezifische Beratungs-, Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote für die hochschulische Weiterbildung konzipieren und schrittweise umsetzen. Diese Varianz ist eine besondere Herausforderung – sowohl für die Organisation selbst als auch für das Personal.
Wo besonders liegt Ihr Personalbedarf und wie gehen Sie hier vor?
Wir brauchen Spezialistinnen und Spezialisten, die bereit sind, sich in neue Gebiete einzuarbeiten. In der Regel stellen wir Personen ein, die den Wissenschaftsbetrieb und die Eigenheiten von Hochschulen kennen. Die meisten Projekte werden bei uns in Projektteams organisiert, in die neue Mitarbeitende einsteigen, um ihr Wissen in einem „training on the job“ einzubringen und Prozessabläufe zu erlernen, bis sie als hauptverantwortliche Projektleitung agieren können. Die sich anschließenden Weiterentwicklungsmöglichkeiten sind nicht hierarchisch, sondern inhaltlich und interessengeleitet: Wer mag Projekte im Ausland übernehmen? Wer möchte in unseren Forschungsprojekten mitarbeiten? Wer fühlt sich in der Rolle der Moderation oder in der Beratung wohl? An diesen Punkten versuchen wir, die Kolleginnen und Kollegen abzuholen und Angebote zu machen. Grundsätzlich sieht unser Personalmanagement einen umfassenden Prozess vom Onboarding bis zum Outplacement vor, in dem der institutionellen sowie individuellen Weiterbildung und –entwicklung besondere Bedeutung beigemessen wird.
Worauf legen Sie bei Mitarbeitenden über die fachliche Qualifikation hinaus Wert?
Aufgrund der Vielfalt des Angebots von evalag sind uns Flexibilität und Offenheit gegenüber Neuem sehr wichtig. Wir als neue Stiftungsvorständinnen leben Teamarbeit – dafür sind Kommunikation, Verbindlichkeit und Verlässlichkeit unerlässlich. Das erwarten wir auch von unseren Kolleginnen und Kollegen.
DUZ Magazin 10/2022 vom 21.10.2022