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// Editorial: gute geister //

Der August ist der Monat, in dem die Pressemitteilungen, in denen die Hochschulen ihre neuen Azubis willkommen heißen, im E-Mail-Account der Redaktion eintrudeln. Was für freundliche Begrüßungen! Natürlich nutzt man so eine Meldung auch dafür, um für die Hochschule als Arbeitgeber zu werben. ...

... Was auch in fast jeder dieser Pressemitteilungen nicht fehlt: der Hinweis darauf, dass einige Stellen noch nicht besetzt werden konnten und man noch Bewerbungen entgegennehme. Rund 40 Prozent aller Ausbildungsplätze konnten 2021 laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft nicht besetzt werden. Das bleibt auch den Hochschulen nicht erspart. Obwohl, das sei jetzt mal als Behauptung aufgestellt, die Hochschulen sehr viel Wert auf die gute Ausbildung auch ihrer nicht wissenschaftlichen Mitarbeitenden legen.

Um diese sogenannten wissenschaftsunterstützenden Mitarbeitenden geht es in dieser Ausgabe. Arbeiten an einer Hochschule ist etwas Besonderes. Die Arbeit empfinden viele als sinnstiftend – nicht nur diejenigen, die unmittelbar in Forschung und Lehre tätig sind. Ist ja auch cool, wenn man an der Erforschung großartiger Dinge beteiligt ist. Arbeiten an einer Hochschule bedeutet aber auch, dass man deutlich weniger verdient als in der freien Wirtschaft. „Sinnstiftung ist ein Grund dafür, schlechtere Arbeitsbedingungen zu akzeptieren“, sagt der Sozial- und Bildungswissenschaftler Ulf Banscherus in dieser Ausgabe im Interview (Seite 30). Weniger Gehalt ist ein klares Kriterium für schlechtere Arbeitsbedingungen.

Aber nicht nur gehaltstechnisch ist das Arbeiten an der Hochschule nicht immer ein Zuckerschlecken. Laboranten und Technikerinnen, die unmittelbar am Forschungsprozess beteiligt sind, ernten sicherlich mal ein Dankeschön für ihre Arbeit. Aber wie sieht es mit denjenigen Mitarbeitenden aus, die in den Köpfen der Forschenden nicht „wissenschaftsunterstützend“ tätig sind, sondern in der Verwaltung arbeiten? Über die wird nicht selten gestöhnt und gemeckert. Als seien sie es, die sich Vergaberichtlinien, Datenschutz-Grundverordnung, Korruptionsprävention und Bundesgleichstellungsgesetz oder gar den Hochschulhaushalt ganz alleine ausgedacht hätten.

Über die Bürokratie kann man sich ärgern. Datenschutz, transparente Vergaben, keine Korruption und Gleichstellung wollen wir aber alle. Dafür zu sorgen, dass diese Gesetze und Verordnungen eingehalten werden, ist die unliebsame Aufgabe der Verwaltung. Deswegen richten wir an dieser Stelle einen kleinen Appell an die wissenschaftlichen Mitarbeitenden und die Studierenden. Vor der nächsten großen Schimpferei über die blöde Verwaltung: durchatmen, sich klarmachen, dass auch in der Verwaltung einer Hochschule nicht wenige Idealisten arbeiten, und bitte einmal kurz die Perspektive wechseln. Dabei hilft auch, das DUZ THEMA in diesem Heft zu lesen. //

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