ARTIKEL von Christine Prußky
Wie geht Wissenschaftskommunikation in XXL? Das Großforschungszentrum Cern sucht Antworten.
Politiker können Herausforderungen benennen, aber nicht einschätzen, ob sie wissenschaftlich lösbar sind. Deshalb führt manche von ihnen formulierte Forschungsfrage ins Leere, kritisiert der Wissenschaftssoziologe Rudolf Stichweh. Doch wie weit sollen Wissenschaftler Auftragsforschung mitkonzipieren?
In der Synthetischen Biologie kommen Lebenswissenschaften und Ingenieurskunst zusammen. Forscher bauen Zellen nach, programmieren sie um, kreieren Leben. Wer denkt da nicht an Frankenstein? Umso erstaunlicher ist, wie stoisch Politik und Öffentlichkeit die Revolution im Labor zur Kenntnis nehmen.
Die Funktionäre der Forschung werden von einer neuen Sorge geplagt: Ausgerechnet im Zeitalter der Kommunikation erodieren Glaubwürdigkeit und Deutungsgewalt der Wissenschaft. In den Pressestellen und bei Hochschulvermarktern beginnt die Suche nach Antworten.
Guttenberg, Althusmann und nun Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan: Die Serie von Plagiatsaffären reißt nicht ab. Das beschädigt nicht nur das Ansehen der Politik, sondern in zunehmendem Maß auch das der Wissenschaft. Die sonst so kühlen Köpfe der Forschung zeigen Nerven.
Unterhändler, Geheimabsprachen und Ablösesummen in Millionen-
höhe. Was im internationalen Profifußball längst Normalität ist, hält
in Hochschule und Wissenschaft jetzt Einzug. Ein Verfall der Sitten oder der Beginn einer neuen Zeit im viel beschworenen „War of Talents“?
Wer den Frauenanteil in der Wissenschaft signifikant erhöhen will, muss mehr bringen als ein artiges Ja zur Gleichstellung. Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg stellte vor ein paar Jahren ihr Recruitment um. Binnen kurzer Zeit stieg der Frauenanteil dort weit über den Bundesdurchschnitt.
Ob Frankreich, Großbritannien, USA, Schweden, Niederlande, Österreich oder die Schweiz – kein Land leistet sich so wenig festangestellte Wissenschaftler unterhalb der Professorenebene wie Deutschland. Das muss sich unbedingt ändern, sagt der Wittenberger Hochschulforscher Reinhard Kreckel, und fordert Tabubrüche.
Exzellenzinitiative, Hochschulpakt, Pakt für Forschung und Innovation: Obwohl Bund und Länder bis zum Jahr 2010 noch Milliarden zusätzlicher Euro in die Wissenschaft pumpen, ist die Stimmung beim Forschernachwuchs gedrückt. Wie kann das sein?