ARTIKEL von Johann Osel
Was in Deutschland Mitte Mai endlich im Testlauf gestartet werden konnte, klappt in England längst problemlos. Nicht umsonst empfahl der Wissenschaftsrat 2004 ein Zulassungssystem nach britischem Vorbild. Was ist daraus geworden?
Das Gros der Brüsseler Forschungsmilliarden fließt in
anwendungsorientierte Projekte. Lediglich 7,5 Milliarden Euro sind für exzellente Grundlagenforscher reserviert. Doch auch sie werden langsam auf den Markt geeicht.
Die W-Besoldung, nach der die Professoren seit dem Jahr 2005 bezahlt werden, steht endgültig vor dem Stresstest. Mitte Februar entschied das Bundesverfassungsgericht, dass die Bezahlung junger Professoren zu niedrig und damit verfassungswidrig ist.
Ob in Brüssel, Berlin oder Bonn: Die Zeiten, in denen Gutachter allein im stillen Kämmerlein über Forschungsanträge urteilten, sind weitgehend vorbei. Heute erfolgt die Entscheidungsfindung in Ausschüssen. Das ist gefährlich, sagen Experten und warnen vor der Dominanz renommierter Wissenschaftler.
Leistungsnachweis und Distinktionsmerkmal – das sind die wichtigsten Funktionen des Doktortitels in Wissenschaft wie Gesellschaft. Doch genau dazu taugt die Promotion zurzeit nur bedingt. Trotzdem kommt die Wissenschaft im 21. Jahrhundert nicht ohne sie aus. Eine Erkundung.
Hilfe bei Drittmittelnot und Antragsstress versprechen professionelle Antragsberater. Man findet sie vor Ort oder in Brüssel. Sie arbeiten gemeinnützig oder kommerziell. Ein Blick in diese neue Branche des Forschungsgeschäfts verrät: Die Aussichten auf weiteres Wachstum sind gut.
Nur jeder fünfte Mitarbeiter kommt mit dem Auto zur Arbeit. Wer einen Raum als letzter verlässt, macht das Licht aus. Die Fachhochschule Eberswalde hat nicht nur grüne Studiengänge, sie hat sich auch eine nachhaltige Gesamtstruktur verpasst. Das goutieren Drittmittelgeber und Studierende.
Deutschland gehört bei der Anzahl der Promovenden zur Weltspitze. Der Fall Guttenberg hat jedoch gezeigt, dass der Nachwuchsmotor mancherorts heiß läuft und Plagiatoren mit ihren Tricks in der Masse unbemerkt bleiben. Nun hat die Diskussion um die Qualitätssicherung begonnen.