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Blick nach Dänemark

Deutschlands Nachbarland im Norden gilt als Vorbild für eine gelungene Familienpolitik. Die Hochschulen leisten dazu einen Beitrag. Mit familienfreundlichen Strukturen fördern sie nicht nur das eigene Image, sondern auch das des Wissenschaftsstandortes.

Kinder gelten oft als Karrierefalle, nicht nur in Deutschland. Auch in anderen Ländern ist die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie bei Weitem nicht gewahrt. Doch scheint Dänemark ein paar Schritte weiterzusein. Zumindest bietet es Eltern einige Vorzüge, die anderswo in Europa nicht selbstverständlich sind. So haben Kinder bis zu einem Alter von sieben Jahren Anspruch auf staatliche Betreuung und die Mütter bekommen bis zu 46 Wochen nach der Geburt eines Kindes zumeist das volle Gehalt überwiesen.

Hochschulen wie die Universität Kopenhagen haben diese Regelungen zum Teil erweitert. Ein Beispiel: Beschäftigte mit bis zu sieben Jahre alten Kindern bekommen pro Jahr zwei bezahlte Arbeitstage, an denen sie sich zu Hause um ihr Kind kümmern können. „Wir wollen insbesondere mobile internationale Nachwuchswissenschaftler anlocken, die in vielen Fällen ihre Familien mit nach Dänemark bringen möchten“, sagt Vivian Tos Lindgaard. Sie leitet die Abteilung für internationale Mobilität an der Universität Kopenhagen. Bemühungen wie diese fördern den Ruf Dänemarks als familienfreundlichen Wissenschaftsstandort. Laut einer Erhebung der Beratungsgesellschaft Oxford Research A/S erklären 79 Prozent der befragten internationalen Forscher, Dänemark sei ein guter Ort, um Kinder großzuziehen. 83 Prozent geben an, die Hochschulen respektierten das Familienleben.

Von dänischen Verhältnissen scheint Deutschland weit entfernt zu sein. Zwar investiert die Regierung jährlich 200 Milliarden Euro in Familien und Ehepaare, doch zeigen Kindergeld, Kita-Bau oder Ehegattensplitting offenbar kaum Wirkung. Zu dem Ergebnis kommt eine vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegebene Studie. An der Uni Kopenhagen hingegen scheinen die Maßnahmen zu fruchten: 83 Prozent der 9000 Beschäftigten sind mit den Arbeitsbedingungen sehr zufrieden. Mitte April hat Dänemark übrigens neue Pläne vorgestellt, mit denen Hochqualifizierte und internationale Studierende angeworben werden sollen. Der Aktionsplan umfasst unter anderem Erleichterungen bei der Zuwanderung und bei Steuern.

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Urlaubsanspruch
Das dänische Elternurlaubssystem zählt zu den großzügigsten und flexibelsten in der EU. Eine Übersicht, welche Vorzüge Dänemarks Regierung Beschäftigten mit Kindern im eigenen Land darüber hinaus bietet, ist auf einer EU-Plattform nachzulesen.

Arbeitszeit
Ingesamt arbeiten Beschäftigte in Kopenhagen laut einer Studie im Schnitt 1674 Stunden bei 30 Tagen Urlaub im Jahr, in Berlin sind es dagegen 1742 Stunden bei 29 Urlaubstagen.

Europaweite Übersicht
Einen Vergleich zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den einzelnen europäischen Staaten hat das private Sozialforschungsinstitut TNS Infratest erstellt. Die Studie stammt allerdings aus dem Jahr 2005.

 

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