07/2010 vom 25.06.2010
Hochschulen sollten schnell auf den Zug der Weiterbildung aufspringen, bevor der demographische Knick ihre Hörsäle leerfegt. Doch neue Zielgruppen dauerhaft an die Unis zu locken, ist nicht einfach. Das erfordert professionelle Konzepte und Köpfe. Und ein gesellschaftliches Bekenntnis zu lebenslangem Lernen.
Wissenschaftliche Weiterbildung hat noch einige gravierende Probleme zu bewältigen. Prof. Dr. Ada Pellert, Präsidentin der Deutschen Universität für Weiterbildung in Berlin, legt den Finger in die Wunde: Viele Hochschulen sind zu sehr auf konsekutive Master fixiert. Vor allem aber fehlt ein stimmiges Finanzierungssystem.
Viele in der Weiterbildung aktive Hochschullehrer verdingen sich bei privaten Anbietern. Da stimmt der Preis. Um ihre Wissenschaftler auch für die Weiterbildung im eigenen Hause zu begeistern, wurden an staatlichen Hochschulen neue Formen der Vergütung entwickelt.
Voraussetzung für am Markt erfolgreiche Weiterbildung ist eine zentrale Einheit, die Hochschullehrer
vor allem von Managementaufgaben entlastet. Ann-Katrin Schröder vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft schildert Vor- und Nachteile verschiedener Organisationsformen.
Drei Hochschulen, die wissenschaftliche Weiterbildung vorbildlich betreiben, erläutern wie sie das machen und warum sie so erfolgreich sind. Ein Beispiel hierfür ist die Universität Oldenburg, die ihr Programm eng auf die Bedürfnisse regionaler Unternehmen abstimmt.